700 Stellen gestrichen Ferienflieger Condor stellt sich neu auf
Die deutsche Airline Condor konnte eine Insolvenz abwenden und den rechtlichen Schutzschirm verlassen. Im Frühjahr war eine Übernahme durch einen polnischen Konkurrenten geplatzt.
Der Ferienflieger Condor hat die drohende Insolvenz abgewendet. Die frühere Tochter des untergegangenen Reisekonzerns Thomas Cook hat nach erfolgreicher Sanierung das Schutzschirmverfahren verlassen, wie Unternehmen und der Sachwalter Lucas Flöther am Dienstag in Frankfurt mitteilten.
"Condor ist nach der erfolgreichen Restrukturierung deutlich schlanker und effizienter aufgestellt. Die Fluggesellschaft steht heute somit in der Poleposition, sobald der Tourismus wieder anläuft", erklärte Flöther in einer Mitteilung.
Das Unternehmen wurde unter dem Schutzschirm rekonstruiert und auf geringere Kosten getrimmt. Die Zahl der Beschäftigten sank um rund 700 auf nun 4.200. Für die übrigen wurden mit den Gewerkschaften Sanierungs-Tarifverträge mit finanziellen Einbußen für die Mitarbeiter geschlossen.
Das Unternehmen hat seine Zentrale vom Frankfurter Flughafen in eine günstigere Immobilie im nahen Neu-Isenburg verlegt und will im kommenden Sommer wieder ein umfangreicheres Flugprogramm absolvieren.
Geplante Übernahme platzte
Die geplante und bereits fest vereinbarte Übernahme durch die polnische Luftfahrt-Holding PGL war von der Lot-Mutter wegen Corona in letzter Minute abgesagt worden, sodass Condor nun mit einem langfristigen Kredit der staatlichen KfW-Bank in der Luft gehalten wird.
Eigentümer ist eine Treuhandgesellschaft, die sämtliche Geschäftsanteile an die KfW verpfändet hat. Ein neuer Investor soll erst gesucht werden, wenn sich der Markt und die Fluggesellschaft von dem Corona-Einbruch erholt haben.
- Nachrichtenagentur dpa