Supermarktkette im Sparmodus Real schmeißt Eigenmarke aus dem Sortiment
Die Real-Gruppe will nach der Übernahme durch einen russischen Investor sparen: laut einem Bericht bis zu 350 Millionen Euro. Auch das Sortiment wird überarbeitet – die Kosmetik-Eigenmarke verschwindet.
Die Supermarktkette Real will noch vor dem Verkauf vieler Filialen ihre Eigenmarke aus dem Sortiment werfen. Ein Real-Sprecher bestätigte t-online.de einen entsprechenden Bericht der "Lebensmittel Zeitung" ("LZ"). Demnach soll die Kosmetikmarke "Sôi" nicht mehr verkauft werden, die etwa Shampoos, Cremes oder Duschgels umfasst.
"Zum Tagesgeschäft eines jeden Lebensmitteleinzelhändler gehört, dass angebotene Sortimente, die vom Kunden nicht oder nicht im erforderlichen Maße nachgefragt werden, ebenfalls auf den Prüfstand gestellt werden", hieß es von Real. Deshalb werde auch das Kundenbindungsprogramm "realPro" auslaufen, ebenso der Online-Lebensmittelshop.
Real: "Verluste reduzieren"
Die LZ schreib von einer Summe von 350 Millionen Euro, die die Real-Gruppe einsparen möchte – auch, indem die Verträge von befristet Beschäftigten nicht verlängert werden sollen. Die LZ schrieb zudem, das Sortiment werde um zehn Prozent gekürzt.
Dazu teilte der Real-Sprecher auf t-online.de-Anfrage mit: "Die neue Geschäftsführung trägt eine besondere Verantwortung dafür, die liquiden Mittel zu schützen und Verluste im operativen Geschäft zu reduzieren." Dazu seien etwa "Prozessoptimierungen" auf allen Ebenen des Unternehmens notwendig. Und weiter: "Das Auslaufen von befristeten Arbeitsverträgen wird zu prüfen sein."
Der russische Finanzinvestor SCP hatte Ende Juli die Kontrolle bei Real von der Metro-Gruppe übernommen. Er will den Konzern zerschlagen und hat bereits den Verkauf von insgesamt 141 Real-Filialen an Kaufland und Edeka vereinbart. Für rund 30 Filialen gibt es keine Hoffnung – sie sollen geschlossen werden.
- Eigene Recherche
- Gespräch mit Real-Sprecher
- Lebensmittel Zeitung: "Real fährt Kosten runter "
- Mit Material der Nachrichtenagentur dpa