US-Börsengang Bund macht mit Impfstoffhersteller Curevac Milliardengewinn
Das Rennen um den Corona-Impfstoff ist eröffnet. Mit dabei: der Tübinger Konzern Curevac, an dem auch der Bund beteiligt ist. Am Freitag ging das Unternehmen an die Börse. Der Bund gewinnt so mehr als eine Milliarde – auf dem Papier.
Lukratives Geschäft für den Bund? Deutschland nimmt dank des US-Börsengangs des Tübinger Biotech-Konzerns Curevac etwa 1,3 Milliarden Euro ein – zumindest theoretisch.
Der Bund hatte sich Mitte Juni über die staatliche Förderbank KfW mit 300 Millionen Euro an dem Unternehmen beteiligt, das an einem Corona-Impfstoff forscht. Aus heutiger Sicht war das ein Schnäppchen.
Curevac war am vergangenen Freitag mit einem Preissprung an der Börse Nasdaq in New York gestartet und erlöste bei der Aktienplatzierung mehr als 200 Millionen Dollar.
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Curevac-Einstieg nur "strategische Investition"
Am Dienstag schloss die Aktie bei knapp 66 US-Dollar, was dem Bund rund 1,6 Milliarden Euro bringen würde. Denn durch die KfW-Beteiligung hält er laut Wirtschaftsministerium knapp 17 Prozent an Curevac. Abzüglich der 300 Millionen Euro käme der Bund auf einen Gewinn von rund 1,3 Milliarden Euro.
Allerdings hat es der Bund ohnehin nicht aufs Verkaufen der Aktie abgesehen. Denn er betrachtet das Projekt als "strategische Investition", zitiert die "Süddeutsche Zeitung" das Bundeswirtschaftsministerium. Konkret bedeutet das: Die Bundesregierung will sicherstellen, dass Curevac nicht von ausländischen Investoren übernommen wird und ins Ausland abwandert. Eine kurzfristige Veräußerung der Anteile sei nicht geplant.
Curevac will derweil mit dem eingenommenen Geld deutlich Personal und Produktionskapazität aufbauen. "Wir müssen wachsen", sagte Curevac-Vorstandsmitglied Franz-Werner Haas dem "Schwäbischen Tagblatt". "Es gibt bei uns die Planung, rund 200 neue Arbeitsplätze zu schaffen, größtenteils hier am Standort."
- Eigene Recherche
- Süddeutsche Zeitung: "Curevac-Aktien bringen Bundesregierung 1,6 Milliarden Euro in New York"
- finanzen.net
- Mit Material der Nachrichtenagentur dpa