Hohe Abschreibung Gillette verursacht Milliardenverlust bei Mutterkonzern
Der Markt für Rasierapparate ist geschrumpft – die Leute rasieren sich weniger. Das ist schlecht für den Klingenhersteller Gillette. Dennoch übertrifft die Aktie die Erwartungen der Analysten.
Die Rasierermarke Gillette hat dem US-Konsumgüterhersteller Procter & Gamble (P&G) im vierten Quartal einen milliardenschweren Verlust eingehandelt. Nach einer Abschreibung von acht Milliarden US-Dollar auf Gillette stand im vierten Viertel des Geschäftsjahres 2019 unterm Strich ein Verlust von 5,2 Milliarden Dollar, wie der Hersteller von Pampers-Windeln, Braun-Rasierern und Ariel-Waschmittel mitteilt.
Aktien übertreffen Erwartungen
Der Umsatz und das Ergebnis je Aktie übertrafen dennoch die Erwartungen der Analysten. Die Erlöse kletterten von April bis Juni 2019 um vier Prozent im Vergleich zum Vorjahresquartal auf 17,1 Milliarden US-Dollar (rund 15,4 Milliarden Euro). Bereinigt um Zu- oder Verkäufe sowie Währungseffekte betrug das Plus sieben Prozent. Der Gewinn je Aktie erhöhte sich im vierten Quartal um 17 Prozent auf 1,10 US-Dollar.
Besonders positiv liefen die Geschäfte mit Gesundheitsprodukten dank höherer Preise und einem saisonal späten Anstieg von Husten- und Erkältungsfällen. Die Verkäufe stiegen um 13 Prozent, aus eigener Kraft erzielten die Produkte ein Plus von 10 Prozent.
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Daneben verkauften sich auch hochpreisige Hautpflegeprodukte gut. Der Markt für Rasierklingen und Rasierapparate schrumpfte hingegen, was nach Unternehmensangaben am selteneren Rasieren und konkurrierenden Anbietern lag.
- Nachrichtenagentur dpa