Drohende Überhitzung US-Notenbank erhöht Leitzins trotz Trump-Kritik
Bereits zum dritten Mal in diesem Jahr hat die US-Notenbank ihren Leitzins erhöht. Die Auswirkungen der strafferen Geldpolitik könnten weltweit spürbar sein.
Die US-Notenbank Fed hat den Leitzins erneut angehoben und will bis Ende 2019 noch vier Mal nachlegen. Der Schlüsselsatz zur Versorgung der Geschäftsbanken mit Geld steigt um einen Viertelpunkt auf die neue Spanne von 2,0 bis 2,25 Prozent, wie die US-Währungshüter um Fed-Chef Jerome Powell mitteilten.
Es war bereits der dritte Schritt nach oben in diesem Jahr - nach entsprechenden Entscheidungen im März und Juni. Wahrscheinlich wird noch eine weitere Erhöhung gegen Jahresende hinzukommen, wie aus dem aktualisierten Zinsausblick der Währungshüter hervorgeht. 2019 sollen drei Schritte nach oben folgen, so wie es die Notenbank bereits im Sommer signalisiert hatte.
Die Fed reagiert damit auf die boomende US-Wirtschaft mit Vollbeschäftigung auf dem Arbeitsmarkt. Mit den Zinserhöhungen kann die Fed einer Überhitzung der Konjunktur vorbeugen, die von US-Präsident Donald Trumps radikaler Steuerreform zusätzlich befeuert wird.
Weltweite Reaktionen möglich
Für Anleger und Volkswirtschaften weltweit können die Entscheidungen erhebliche Auswirkungen haben. Obwohl die Fed bei der Straffung ihrer Geldpolitik bislang sehr behutsam vorging, führten die steigenden Zinsen in den USA und ein stärkerer Dollar etwa schon dazu, dass wieder verstärkt Kapital aus den Schwellenländern in die USA zurückfließt. Dies sorgte zeitweise bereits für heftige Währungsturbulenzen in einigen Staaten.
Auch US-Präsident Trump sind höhere Zinsen ein Dorn im Auge. Aus Sorge, der Wirtschaftsboom könne ausgebremst werden, hat er die Fed wiederholt öffentlich kritisiert.
- dpa
- Reuters