Erotikkonzern vor der Rettung Beate Uhse hat neuen Investor
Der Erotikkonzern "Beate Uhse" kann sich offenbar bald aus der Insolvenz befreien. Im Mai soll ein neuer Investor einsteigen.
Beim insolventen Sexartikel-Versender Beate Uhse deutet sich die Rettung des Kerngeschäfts an. "Läuft alles nach Plan, wird der Finanzinvestor Robus Capital Anfang Mai die werthaltigen Teile des Unternehmens übernehmen", sagte der Generalbevollmächtigte des Unternehmens, Georg Bernsau, der "WirtschaftsWoche" am Freitag. "Damit könnten rund 150 Arbeitsplätze bei Beate Uhse erhalten bleiben." Der Plan sehe vor, dass alle werthaltigen und überlebensfähigen Teile des Konzerns in eine neue Tochtergesellschaft namens be you GmbH überführt würden. "Die neue Gesellschaft wird über zwei Kapitalerhöhungen mit Geld versehen, um den Kauf und den Fortbestand zu finanzieren."
Beate Uhse hatte im Dezember Insolvenz in Eigenverwaltung angemeldet. Der Konzern steckt seit 2015 in den roten Zahlen. Die Firma wurde 1946 von der früheren Luftwaffenpilotin Beate Rotermund-Uhse gegründet. 1962 eröffnete sie den ersten Sexshop der Welt in Flensburg. Mit dem Internet begann aber der Niedergang des einst größten Erotik-Konzerns in Europa, da Sexfilme quasi überall kostenlos heruntergeladen werden können. Das Geschäft schrumpfte rapide. Das Unternehmen, für das in Spitzenzeiten mehr als 800 Menschen arbeiteten, zählt heute 345 Mitarbeiter in sieben Ländern. Für 2017 hatte der Vorstand nur noch Erlöse von deutlich unter 100 Millionen geplant, einige Jahre vorher waren es noch mehr als 200 Millionen.
- Reuters