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Stellenabbau: Siemens-Werk in Görlitz droht Schließung


Hunderte Arbeitsplätze in Gefahr
Siemens-Werk in Görlitz droht Schließung

Von dpa
Aktualisiert am 19.10.2017Lesedauer: 2 Min.
Ein Monteur im Görlitzer Dampfturbinenwerk von Siemens neben einem Rotorin in der MontagehalleVergrößern des Bildes
Die ostdeutschen Standorte von Power & Gas des Siemens-Konzern werden besonders hart von Einsparungen betroffen sein. (Quelle: Matthias Hiekel/dpa-Zentralbild/dpa-bilder)

Erst im Sommer hatte der Zugbauer Bombardier angekündigt, bis zu 800 Arbeitsplätze in Görlitz zu streichen. Jetzt folgt Siemens mit einer ähnlichen Hiobsbotschaft – wieder müssen hunderte Menschen im Osten um ihren Arbeitsplatz bangen. Die IG Metall hat bereits Proteste angekündigt.

Wie das "Manager Magazin" unter Berufung auf Unternehmenskreise berichtete, erwägt der Industriekonzern, die Fabrik in Görlitz der kriselnden Kraftwerksparte Power & Gas zu schließen.

In dem Werk arbeiten nach Angaben eines Siemens-Sprechers knapp 800 Menschen. Dem Bericht zufolge steht zudem der Verkauf des Generatorenwerk in Erfurt mit mehr als 500 Angestellten im Raum. Damit wären die ostdeutschen Standorte von Power & Gas besonders hart von Einsparungen betroffen.

IG Metall kündigt Proteste an

Der Siemens-Sprecher wollte den Bericht des "Manager Magazins" am Donnerstag nicht näher kommentieren. Er erklärte lediglich, das Unternehmen setze seine Strategie "Vision 2020" konsequent und erfolgreich um. "Dazu gehört, dass wir uns kontinuierlich Gedanken über die strategisch richtige Aufstellung unserer Geschäfte machen."

Die IG Metall kündigte Proteste an, sollte Siemens tatsächlich planen, das Görlitzer Werk ganz oder zum Teil zu schließen. Man werde "mit aller Härte dagegen vorgehen", kündigte Jan Otto, Geschäftsführer der IG Metall Ostsachsen, an.

"Es ist ein Skandal, dass die Arbeitnehmer wieder einmal so verunsichert werden." Er erwarte, dass der Vorstand schnell für Klarheit sorge. Laufende Verträge ermöglichten eine Schließung der Fabrik in naher Zukunft aber nicht, betonte Otto.

Siemens will fast die Hälfte aller weltweiten Standorte schließen

Laut "Manager Magazin" will Siemens in der Kraftwerkssparte bis zu elf der weltweit 23 Standorte schließen oder verkaufen, hieß es in dem Bericht. Auch nach dpa-Informationen könnten durch diese und weitere Einsparungen in der Sparte Prozessindustrie und Antriebe, Tausende Jobs wegfallen. Dem Vernehmen nach sind aber noch keine endgültigen Entscheidungen gefallen. Die Konzernleitung wolle das gesamte Vorhaben den Arbeitnehmern Anfang November im Wirtschaftsausschuss vorstellen.

Die Arbeitslosenquote in der ostsächsischen Stadt liegt nach Angaben der Agentur für Arbeit bei 8,4 Prozent – 2,2 Prozentpunkte höher als im Landesdurchschnitt.

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