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Wie viele Münzen müssen Verkäufer annehmen?


Großeinkauf mit Kleingeld
Wie viele Münzen müssen Verkäufer annehmen?

Von dpa, t-online, sah

Aktualisiert am 30.08.2019Lesedauer: 3 Min.
Geldbörse: Kleingeld können Sie am Bankschalter abgeben oder in Einzahlungsautomaten ihrer Hausbank einwerfen.Vergrößern des Bildes
Geldbörse: Kleingeld können Sie am Bankschalter abgeben oder in Einzahlungsautomaten ihrer Hausbank einwerfen. (Quelle: YekoPhotoStudio/getty-images-bilder)

Viele Verbraucher zahlen beim Einkaufen gerne mit Scheinen und Münzen. Aber die Barzahlung kann an Grenzen stoßen: Zum Beispiel, wenn der Großeinkauf mit kleinen Münzen beglichen werden soll oder im Ein-Euro-Shop mit großen Scheinen gewedelt wird.

Einkaufen gehen und dabei nicht mit Kreditkarte, sondern bar bezahlen – so mögen es viele. Doch Verbraucher können dem Kassierer nicht immer große Banknoten wie einen 200-Euro-Schein hinhalten.

Handel kann Münzen ablehnen

Handel, Gastronomie und Tankstellen sind berechtigt, große Scheine abzulehnen. Grundsätzlich gilt das Prinzip der Vertragsfreiheit. Anbieter können also eine bestimmte Art des Bezahlens vereinbaren und eben auch ausschließen.

Und Vorsicht: Auch bei der Akzeptanz von Münzgeld beim Einkaufen kann es Grenzen geben. Niemand ist verpflichtet, mehr als 50 Münzen bei einer einzelnen Zahlung anzunehmen. Grundlage hierfür ist Artikel elf der EG-Verordnung Nr. 974/98 des Rates über die Einführung des Euro.

So werden Sie Münzgeld los

Kleingeld auf einen Schlag wieder loszuwerden, ist also mitunter gar nicht so einfach. Doch was ist, wenn das Sparschwein geschlachtet wurde und sich vor einem ein Berg an Euro-Münzen auftürmt? Keine Angst, Sparer bleiben nicht darauf sitzen.

Sie können das Kleingeld am Schalter abgeben oder in Einzahlungsautomaten ihrer Hausbank einwerfen. In beiden Fällen bekommt der Kunde einen Einzahlungsbeleg für sein Girokonto. Es kann sein, dass die Gutschrift erst nach einigen Tagen erfolgt. Denn zunächst sind die Banken seit Anfang 2015 per EU-Richtlinie dazu verpflichtet, Münzen auf ihre Echtheit zu überprüfen.

Achten Sie auf Umtauschgebühren

Diese Überprüfung übernehmen überwiegend Werttransportunternehmen. Ist mit den Münzen alles in Ordnung, landet der Betrag einige Tage später auf dem Girokonto des Kunden. Der Betrag wird dann rückwirkend valutengerecht, also mit der Wertstellung des Einzahlungstages, gutgeschrieben.

Ob der Kunde dafür Gebühren zahlen muss, ist je nach Kreditinstitut und Kontomodell verschieden. Sparer sollten die Bedingungen im Vorfeld bei dem Kundenberater ihrer Bank erfragen.

Münzen einzahlen bei Banken

Die verschiedenen Banken bieten ihren Kunden in der Regel den Service, Kleingeld in Scheine zu wechseln. Auch hier legt jedes Institut die Konditionen selbst fest. Manche Institute bieten Münzeinzahlungsgeräte, andere wiederum erbitten das vorherige Rollieren der Münzen. Beim Rollieren wird das Kleingeld in Münzenrollenpapier eingewickelt, das im Schreibwarenhandel oder in der Bankfiliale erhältlich ist. Eventuell fallen auch Entgelte beim Umtausch an.

Geld umtauschen bei der Deutschen Bundesbank

In den Filialen der Deutschen Bundesbank können Privatpersonen ihr Münzgeld kostenlos eintauschen. Den Tauschbetrag bekommen sie dabei in bar ausgezahlt. Allerdings müssen Verbraucher damit rechnen, dass sie abhängig vom Kundenaufkommen und den lokalen Gegebenheiten nur bestimmte Mengen umtauschen können.

Werden die festgelegten Mengen überschritten, nimmt die Bundesbank das Geld nur gegen eine vorläufige Quittung entgegen. Den Umtauschbetrag können Kunden dann einige Tage später abholen.

D-Markt umtauschen per Post

Vielleicht finden sich im geschlachteten Sparschwein ja auch noch D-Mark-Münzen. Solche Stücke tauscht die Bundesbank ebenfalls um – und zwar gebührenfrei und ohne betragliche oder zeitliche Begrenzung.


Möglich ist das auch per Postversand. Hierbei müssen die Münzen an die Filiale in Mainz geschickt werden. Zuvor sind Verbraucher verpflichtet, ein Antragsformular "Umtausch von DM in Euro" auszufüllen. Das Formular kann im Internet heruntergeladen werden.

Kleingeld einfach spenden

Die Deutsche Bundesbank übernimmt keine Haftung für auf dem Versandweg verloren gegangene Münzen. Weil der Umtausch oft mit Aufwand verbunden ist, kann es eventuell auch eine Option sein, das gesammelte Kleingeld zu spenden. Spendendosen von karitativen Einrichtungen finden sich oft im Handel an den Kassen. An etlichen Kassen können Kunden auch den Zahlbetrag aufrunden und so das Geld einem guten Zweck zukommen lassen.

Verwendete Quellen
  • Nachrichtenagenur dpa
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