Streit um neue Gebühr Postbank droht renitenten Kunden mit Kündigung
Millionen Kunden der Postbank müssen ab April für eine Überweisung per Papier eine Gebühr zahlen. Wer sich weigert, dem droht das Institut laut einem Zeitungsbericht mit der Kündigung.
Wer den digitalen Wandel nicht mitmacht, zahlt bei der Postbank künftig drauf: Das Institut führt Gebühren für Papier-Überweisungen und handgeschriebene Schecks ein. Ab dem 1. April werden für das Kontomodell "Giro Plus" pro Transaktion per Papier 99 Cent fällig; bisher war es kostenlos, wenn auf das Konto mindestens tausend Euro im Monat eingehen.
Bei Widerspruch droht der Rausschmiss
Kunden, die widersprachen, drohte das Institut nach Angaben der "Süddeutschen Zeitung" mit dem Rauswurf. Per Brief habe die Postbank renitente Kunden gebeten, ihren "Widerspruch noch einmal zu überdenken", berichtet die "SZ". Ansonsten werde man das Girokonto mit einer Frist von zwei Monaten kündigen. Dem Schreiben haben ein Formular zur Rücknahme des Widerspruchs beigelegen. Vier Wochen hätten die Kunden dazu Zeit gehabt - sonst drohe der Rausschmiss.
Die Zeitung berichtet, bei ihr hätten sich Leser gemeldet, die ihren Widerspruch nach Erhalt des Schreibens zurückgezogen hätten. Denn das Girokonto zu wechseln, ist aufwendig: Eine neue Bank suchen, Daueraufträge ändern, eine neue EC-Karte beantragen - all das bietet viel Potenzial für Stress und Ärger. Viele Kunden schrecken daher davor zurück.
Die Postbank hat auf Anfrage von "Spiegel Online" zu dem Bericht bislang nicht Stellung genommen.
Andere Institute nehmen schon länger Gebühren
Das Geldhaus ist nicht das erste Institut, das für Überweisungen per Beleg eine Gebühr verlangt. Sparkassen und Volksbanken machen dies teils schon seit Jahren. Finanzexperten rechnen damit, dass weitere Banken bald ähnliche Schritte gehen könnten.