Lange Haftstrafen Betrug mit Blockheizkraftwerken führt ins Gefängnis
Den millionenschweren Betrug mit Blockheizkraftwerken hat ein Gericht mit langen Haftstrafen für die Angeklagten geahndet. Der frühere Chef der Gesellschaft zur Förderung Erneuerbarer Energien (GFE) wurde vom Landgericht Nürnberg-Fürth für neun Jahre ins Gefängnis geschickt. Die anderen zehn Angeklagten - ebenfalls frühere Manager und hochrangige Mitarbeiter aus dem Vertrieb - bekamen wegen gewerbs- und bandenmäßigen Betrugs Strafen zwischen drei und sechseinhalb Jahren.
Alle elf Angeklagten hätten mit Vorsatz gehandelt, um betrügerisch Geld zu verdienen, sagte der Vorsitzende Richter der Wirtschaftsstrafkammer, Bernhard Germaschewski. Die GFE mit Hauptsitz in der Schweiz und der Produktion in Nürnberg hatte laut Anklage 1417 Kunden mit nicht funktionierenden Kleinkraftwerken um mehr als 62 Millionen Euro betrogen.
Im Jahr 2010 pries die GFE "Blockheizkraftwerke in Containerbauweise" an. Die Maschinen sollten mit viel Wasser und wenig Pflanzenöl hochwirksam Strom erzeugen. Die angeblichen Wundermotoren sollten 20 Jahre lang 30-prozentige Jahresrenditen erwirtschaften. Tatsächlich aufgestellt wurden aber nur ein paar Container. Sie produzierten zwar Strom, aber nicht rund um die Uhr, wie im Prospekt versprochen.
Schneeballsystem von Vorbestraften
Das weit verzweigte Unternehmen arbeitete laut Anklageschrift mit einer Art Schneeballsystem: Das Geld neuer Kunden floss an die bereits bestehenden Kunden. Auch sich selbst hätten die Beteiligten großzügig bedacht.
Einige Angeklagte waren wegen Betrugs mit Photovoltaik-Anlagen einschlägig vorbestraft. "Sie wussten ganz genau, dass diese ökologischen Anlagen bei Anlegern ziehen: Mit 30 Prozent Rendite ist ordentlich zu verdienen und nebenbei rettet man den Planeten", sagte Richter Germaschewski. Die versprochene Rendite sei jedoch eine "reine Luftnummer" gewesen - "größenwahnsinnig, kriminell und betrügerisch".