Konzernumbau EADS will Werk in Bayern schließen
Das Passagierflugzeug-Geschäft von EADS blüht, um die Rüstungssparte des Luftfahrt- und Rüstungsunternehmens ist es deutlich schlechter bestellt. Im Zuge des geplanten Konzernumbaus will die Airbus-Mutter offenbar das Werk ihrer Rüstungstochter Cassidian in Unterschleißheim bei München schließen.
Zentrale in Ottobrunn geplant
Die künftige Luft- und Raumfahrt-Zentrale solle im nahen Ottobrunn entstehen, berichtet die "Süddeutsche Zeitung" (SZ) unter Berufung auf unternehmensnahe Kreise. Wenn die Rüstungssparte Cassidian 2014 mit der Raumfahrtsparte Astrium zusammengeführt werde, seien keine zwei Zentralen mehr notwendig. Ein EADS-Sprecher wollte den Bericht zunächst nicht kommentieren.
Was die Entscheidung für die Arbeitsplätze bedeutet, steht dem Bericht zufolge noch nicht fest. Auch der Zeitpunkt der Schließung sei offen. Bei Cassidian in Unterschleißheim arbeiten laut "SZ" bis zu 1400 Menschen, in Ottobrunn sind ähnlich viele Mitarbeiter direkt bei EADS und bei Astrium beschäftigt. Seit der Verlagerung von Entwicklungsbereichen nach Manching bei Ingolstadt stehen in Ottobrunn große Büroflächen leer.
Tausende Jobs stehen auf der Kippe
EADS will das Rüstungs- und Raumfahrtgeschäft sowie das Militärflieger-Geschäft der größten Tochter Airbus in der neuen Sparte Airbus Defence & Space zusammenführen. Vergangene Woche war aus informierten Kreisen verlautet, dass dem Konzernumbau bis zu 8000 Stellen zum Opfer fallen sollen.
Dies entspräche jeder fünften der rund 40.000 Stellen in den betroffenen drei Unternehmensfeldern. Der Konzern wollte dies nicht kommentieren, genauere Pläne sollen nach bisherigen Angaben erst am 9. Dezember vorgestellt werden. EADS selbst soll im Zuge der Neuausrichtung den Namen seiner größten Tochter Airbus annehmen.