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DPD: Klage von Ex-Fahrerin könnte Branche umkrempeln


Paket-Boten
Klage von Ex-DPD-Fahrerin könnte Logistik-Branche umkrempeln

Von t-online
18.11.2013Lesedauer: 2 Min.
DPD-Paketboten bei der ArbeitVergrößern des Bildes
DPD-Paketboten bei der Arbeit (Quelle: imago/ Ralph Peters)
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Der Online-Versand boomt. Vor allem in der Vorweihnachtszeit haben die Paket-Boten und Kurierfahrer viel zu tun. Um ihren Job werden die Boten angesichts mieser Bezahlung und langer Arbeitszeiten kaum beneidet. Spätestens seit der spektakulären TV-Sendung von Undercover-Reporter Günter Wallraff über seine Arbeit beim Logistik-Dienstleister GLS vom Mai 2012 weiß die Öffentlichkeit um die schwierigen Arbeitsbedingungen in der Branche. Eine ehemalige Fahrerin des Paketdienstes DPD wendet sich nun vor Gericht gegen ihren Auftraggeber, berichtet "Focus-Online". Das Urteil könnte die Branche umkrempeln.

Gewerkschaften sprechen von "Scheinselbständigkeit"

Immer wieder stehen die Firmen wegen der Praxis, die Fahrer als Subunternehmer zu beauftragen, in der Kritik. Gewerkschaften wie etwa Ver.di vermuten hierbei eine Scheinselbständigkeit, da die Auftragnehmer, die zuweilen auch noch weitere Fahrer beschäftigen, kaum Spielraum für eigene unternehmerische Entscheidungen haben.

Im konkreten Fall der ehemaligen DPD-Fahrerin Eva Heredero geht es vor allem um umstrittene Vertragsklauseln, die den Verdienst der Fahrer schmälern und zu langen Arbeitszeiten führen. Frau Heredero hatte für den Logistikkonzern laut "Focus Online" seit Frühjahr 2013 für neun Monate als selbständige Paketfahrerin Touren übernommen.

Kein Geld für die Vorsortierung der Pakete

Inzwischen musste sie Privatinsolvenz anmelden und hat DPD laut "Focus Online" auf die Zahlung von 60.000 Euro verklagt. Sie verlangt Geld für die Vorsortierung der Pakete und greift mit dem Verfahren eine gängige Praxis der Branche an. Die Fahrer werden üblicherweise nur pro ausgeliefertem Paket bezahlt.

Für die Vorsortierung, die im Lager des Paketdienstes Stunden in Anspruch nehmen kann, bekommt der Fahrer kein Entgelt. Das führt aber letztendlich zu einem miesen Stundenlohn. Die Folge: "Viele Subunternehmer gehen Pleite. Die Fluktuation ist hoch", berichtet Heredero laut "Focus Online".

Das wollte sie sich nicht länger bieten lassen. Doch DPD steht auf dem Standpunkt, dass die Vorsortierung als so genannte "Disposition" gilt, die aber laut Vertrag automatisch abgegolten sei. Angeblich sei noch nie ein Fahrer auf die Idee gekommen, dafür Geld zu verlangen.

Klagewelle droht

Die Fronten sind verhärtet. Ende Januar findet der erste Verhandlungstag statt. Sollte sich Eva Heredero gegenüber DPD durchsetzen, könnte das laut Angaben ihres Anwalts Max Pausenberger zu einer Klagewelle anderer Fahrer führen. "Das Urteil hat grundlegende Bedeutung."

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