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Rückkehr der Traditionsmarke | Hertie ist jetzt ein Onlineshop


Rückkehr der Traditionsmarke
Hertie ist jetzt ein Onlineshop

Von dpa, t-online
02.10.2013Lesedauer: 2 Min.
Bunte Farben, buntes Sortiment: So präsentiert sich Hertie neu im NetzVergrößern des Bildes
Bunte Farben, buntes Sortiment: So präsentiert sich Hertie neu im Netz (Quelle: Screenshot/Montage: t-online.de)

Die Traditionsmarke Hertie ist wieder da: Zwei Osnabrücker Kaufleute haben sich die Namensrechte des 2008 in die Insolvenz gegangenen Unternehmens gesichert. Der Name lebt weiter - als Onlineshop.

Totgesagte leben länger. Während in einigen Innenstädten die verrammelten und leerstehenden früheren Hertie-Warenhäuser noch auf Investoren warten, machen die beiden Osnabrücker Kaufleute Jan und Nils Klöker unter dem Namen der vor fünf Jahren in die Insolvenz gegangenen Traditionskette wieder Geschäfte. Hertie ist zurück - als Online-Kaufhaus.

Hertie-Shop seit Mitte September im Geschäft

Im vergangenen Jahr hatten sich die Klökers von Hertie-Insolvenzverwalter Biner Bähr die Namensrechte gesichert. Lange feilten sie am Konzept des neuen Shops, Mitte September sind sie gestartet. "Hertie - Viel Spaß beim Einkaufen" lautet der Slogan.

Im Online-Geschäft sind der 33 Jahre alte Nils Klöker und sein 36 Jahre alter Bruder Jan längst keine Neulinge mehr. Seit 1996 betreibt Jan Klöker Internet-Handel. "Sie haben das Geschäft von der Pike auf gelernt", sagt Unternehmenssprecher Oliver Pohlmann. Ihre HDK AG sei eine familiengeführte Firma mit mittlerweile 20 Shops und 50 Mitarbeitern.

Bekannter Name ist ein Vorteil

Der bekannte Name sichere den Klökers jetzt einen starken Vorsprung, attestiert Marco Atzberger vom Handelsforschungsinstitut EHI in Köln. Es werde sich ganz schnell zeigen, ob der Shop bei den Kunden ankomme. Die Eigentümer müssten eine gute Leistung im logistischen Sinn bieten, ein gutes Angebot und ein angemessenes Kunden-Management.

Die Erfahrungen der ersten Tage seien positiv, berichtet Pohlmann, ohne Zahlen zu nennen. In die Entwicklung des Online-Shops seien viele Gedanken gesteckt worden. Der neue Shop sei mit Bedacht zum jetzt langsam anlaufenden Weihnachtsgeschäft gestartet worden.

Online-Handel ist ein schwieriges Feld

Zu den Umsatzerwartungen äußert sich Pohlmann nicht. Er verweist nur darauf, dass es Studien gebe, wonach bis zum Jahr 2022 jeder zweite Euro in Deutschland online ausgegeben werde. Andere Experten geben sich da zurückhaltender. Grundsätzlich wachse das Online-Segment stark, es komme aber auf die Branche an, sagt Stefan Hertel vom Handelsverband Deutschland (HDE): "Im Buchhandel funktioniert es gut. Wo es noch nicht so gut funktioniert, ist der Lebensmittelhandel, da sind es Umsätze von unter einem Prozent."

Auch wenn das Online-Shoppen also im Aufwärtstrend ist, glauben Experten noch an den klassischen stationären Einzelhandel. Die Zukunft liege in der Kombination aus beidem, sagt Hertel. Das Stichwort heißt "Multichannel". "Der Kunde wird sowohl online als auch stationär einkaufen", betont Atzberger. Es liege am traditionellen Handel, neue Möglichkeiten im Internet zu schaffen: "Wer das nicht tut, wird ganz große Schwierigkeiten kriegen."

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