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Flaschenpfand bald 50 Cent? SPD und CDU fordern Erhöhung


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"Bild": Politiker wollen Flaschenpfand verdoppeln

Von t-online
Aktualisiert am 10.07.2013Lesedauer: 2 Min.
Bisher liegt das Flaschenpfand bei bis zu 25 CentVergrößern des Bildes
Bisher liegt das Flaschenpfand bei bis zu 25 Cent (Quelle: dpa-bilder)

Die "Bild"-Zeitung hat Politiker von SPD und CDU gefunden, die das Flaschenpfand verdoppeln wollen. Angeblich liegen zur Sommerszeit zu viele Flaschen und Dosen auf Plätzen und an Seen herum. Deshalb solle das Pfand auf 50 Cent erhöht werden. Die Begründung der Politiker klingt jedoch wie ein Aprilscherz. Und die Überlegungen sind so unausgegoren, dass es sich nur um eine Sommerloch-Geschichte handeln kann.

Als erstes lässt "Bild" den Neuköllner Bezirksbürgermeister Heinz Buschkowsky (SPD) zu Wort kommen, der es dank seines Buchs "Neukölln ist überall" auch bundesweit zu einiger Bekanntheit gebracht hat. Er sagt, täglich beschwerten sich Bürger bei ihm über "die Vermüllung des öffentlichen Raums" und deshalb sei das Flaschenpfand offenbar noch zu niedrig.

Wichtige Experten äußern sich

Auch der 81-jährige Vize-Chef der - laut "Bild" - "mächtigen" Senioren-Union, Leonart Kuckart, darf etwas sagen: "Die Erhöhung des Flaschenpfandes von 25 auf 50 Cent wäre ein Anreiz, dass die Parks in unseren Städten sauberer werden und pfandwertiges Leergut nicht auf Wiesen verstreut herum liegt."

Doch spätestens hier beginnt die Realsatire. Kuckart laut "Bild" weiter: "Wenn Menschen bedürftig sind und zur Aufstockung ihrer Stütze schon früh morgens Leergut einsammeln, dann sollten sie davon auch finanziell etwas haben." Auch der Bundestags-Hinterbänkler Michael Paul (CDU) fordert in der Zeitung ein höheres Flaschenpfand als Zuverdienstmöglichkeit für sozial schwache Bürger.

Pfand als Einkommen?

Dass Flaschenpfand auch eine bedeutende soziale Komponente hat, dürfte bei der Ausgestaltung bisher wenig berücksichtigt worden sein. Vielleicht müssten Hartz-IV-Empfänger es sogar als Einkommen angeben, wenn sie nennenswerte Erlöse am Pfandautomaten erzielen. Die angeblich zu verdoppelnden 25 Cent gelten außerdem nur für Einwegflaschen. Mehrweg wird mit 8 bis 15 Cent bepfandet.

Dass die Idee jedoch völlig unausgegoren ist zeigt sich daran, dass auf viele Flaschen ja nun gerade kein Pfand erhoben wird. Das trifft unter anderem auf Wein-, Sekt- und Schnapsflaschen zu, die vermutlich besonders häufig in Parks sorglos weggeworfen werden. Aber auch Saft und Milchmischgetränke werden in pfandfreien Flaschen verkauft und können zur "Vermüllung" verwendet werden. Und davon hätten die sozial Schwachen gar nichts.

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