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Rente: DGB-Chefin Yasmin Fahimi warnt vor Rechentrick der CDU/CSU


Rentenniveau
DGB-Chefin warnt vor Rechentrick der Union bei der Rente

Von t-online, cho

01.04.2025 - 12:05 UhrLesedauer: 2 Min.
DGB-Chefin Yasmin Fahimi wirft der Union mathematische Tricks beim Rentenniveau vor.Vergrößern des Bildes
DGB-Chefin Yasmin Fahimi wirft der Union mathematische Tricks beim Rentenniveau vor. (Quelle: Political-Moments/imago-images-bilder)
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Union und SPD haben vereinbart, das Rentenniveau zu stabilisieren. Doch der Teufel steckt im Detail. Ein Vorschlag von CDU/CSU stößt auf Kritik.

Auf dem Papier scheinen sich Union und SPD einig zu sein, doch bei genauerem Hinsehen wird deutlich: Zwar haben sich beide Parteien auf ein "stabiles Rentenniveau" als Ziel geeinigt, doch über den Weg dorthin gehen die Vorstellungen weit auseinander. Während die SPD das Rentenniveau bei 48 Prozent gesetzlich festschreiben will, will die Union es vom Wirtschaftswachstum abhängig machen (mehr dazu hier). Nun ist eine weitere Idee aus den Koalitionsgesprächen bekannt geworden – und die ruft Kritik hervor.

CDU und CSU schlagen demnach vor, die sogenannte Standardrente nicht mehr auf Grundlage von 45 Beitragsjahren zu berechnen, sondern von 47 Jahren. Versicherte müssten also für dasselbe Rentenniveau länger in die gesetzliche Rentenkasse einzahlen. Yasmin Fahimi, Chefin des Deutschen Gewerkschaftsbunds (DGB), warnt vor einem Rechentrick: "Die Renten sehen dann auf dem Papier stabil aus, aber der Schein trügt", sagte sie der Deutschen Presse-Agentur.

Wie hoch ist die Standardrente?

Die Standardrente ist eine fiktive Rente, die zu Vergleichszwecken entwickelt wurde. Es handelt sich um einen rein statistischen Wert, der nichts über die individuelle Rentenhöhe aussagt. Die Standardrente wird Versicherten gewährt, die 45 Jahre lang Beiträge in die Rentenversicherung gezahlt und dabei immer exakt so viel verdient haben wie der Durchschnitt aller rentenversicherungspflichtig Beschäftigten. Die Standardrente beträgt vom 1. Juli 2024 bis zum 30. Juni 2025 bundeseinheitlich 1.769,40 Euro im Monat. Davon gehen noch Beiträge zur Kranken- und Pflegeversicherung sowie Steuern ab.

Die Standardrente wird genutzt, um das Rentenniveau zu berechnen. Es gibt an, wie hoch die Rente eines Standardrentners im Vergleich zum aktuellen Durchschnittseinkommen aller Arbeitnehmer ist. Ein Rentenniveau von 48 Prozent würde bedeuten, dass Rentner, die 45 Jahre zum Durchschnittsentgelt gearbeitet haben, 48 Prozent des Durchschnittsverdienstes erhalten, der dann aktuell herrscht (mehr dazu hier). Sollte sich die Union mit ihrem Vorschlag durchsetzen, würde dasselbe Rentenniveau erst mit zwei Arbeitsjahren mehr erreicht werden.

Festes Rentenniveau würde Rentenbeitrag erhöhen

Die Vorsitzende des Deutschen Gewerkschaftsbunds, selbst früher SPD-Generalsekretärin, stellte sich hinter die Forderung der Sozialdemokraten, das Rentenniveau ohne Änderung der Berechnungsgrundlage bei 48 Prozent zu halten. Die Frage ist in den Koalitionsverhandlungen noch nicht entschieden. Wird das Niveau bei 48 Prozent festgeschrieben, bedeutet das wahrscheinlich, dass die monatlichen Rentenbeiträge stärker steigen, als wegen der Alterung der Gesellschaft ohnehin erwartet wird.

Fahimi forderte "Ehrlichkeit und Sachlichkeit" in der Debatte: "Wer die Rente finanziell wirklich auf sichere Füße stellen will, sorgt mit einer Ausbildungsoffensive für alle Ungelernten, mehr Tarifbindung und gezielter Zuwanderung für mehr Menschen, die einzahlen – statt mit billigen Tricks sichere Renten nur vorzugaukeln."

Verwendete Quellen
  • Mit Material der Nachrichtenagentur dpa

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