Sollzins und Effektivzins Gebundener Sollzins bei Krediten: Was ist das?
Ein gebundener Sollzins wird beim Abschluss eines Kredits für die gesamte Laufzeit vereinbart. Das bedeutet: Der Nominalzins, der dem Darlehen zugrunde liegt, bleibt unabhängig von der Entwicklung an den Kapitalmärkten unverändert.
Gebundener Sollzins: Fester Satz für die gesamte Kreditlaufzeit
Wenn Sie bei Ihrer Bank einen Kredit aufnehmen, dann vereinbaren Sie mit dem Geldinstitut eindeutige Rahmenbedingungen. Sie schreiben die Höhe des Darlehens, seine Laufzeit und die zu zahlenden Zinsen fest. In aller Regel bleibt der Zinssatz für den Kredit während der gesamten Laufzeit unverändert. Die Grundlage der Kalkulation bildet der Nominalzins. Sofern er während der Laufzeit nicht veränderlich ist, wird er auch als gebundener Sollzins bezeichnet. Die entsprechende Angabe ist in jedem Kreditangebot einer Bank oder eines Vermittlers verpflichtend. (Verbraucherkredit: Vorsicht vor versteckten Kosten)
Feste Zinsen sorgen für Planungssicherheit
Ein gebundener Sollzins verschafft Ihnen als Kreditkunde Planungssicherheit: Sie wissen schon heute, dass der Zinssatz während der gesamten Laufzeit des Darlehens unverändert bleibt. Das unterscheidet Kredite mit gebundenem Sollzins von anderen Finanzprodukten, bei denen der Zinssatz variabel ist. Die Konditionen für einen Dispokredit hingegen können von der Bank angepasst werden. Steigen die Zinsen an den Kapitalmärkten, schlägt sich das auch in höheren Zinsen für Ihren Überziehungskredit nieder. Bei Ratenkrediten ist ein gebundener Sollzins absolut üblich. Eine variable Verzinsung wird allenfalls im Bereich der Immobilienfinanzierung vereinbart.
Unterschiede zwischen Sollzins und Effektivzins
Beim Vergleich der verschiedenen Zinssätze dürfen Sie den Sollzins nicht mit dem effektiven Jahreszins verwechseln. Ein gebundener Sollzins gibt die reinen Zinskosten für die Inanspruchnahme des Bankkapitals an. Die Kosten eines Kredits werden aber zusätzlich durch Abschlussgebühren, Provisionen, Tilgungsverrechnung und weitere Auslagen bestimmt. Die wahren Kosten eines Darlehens verrät also nicht ein gebundener Sollzins, sondern nur der Effektivzins. Beim Vergleich verschiedener Angebote sollte daher nicht ein niedriger gebundener Sollzins den Ausschlag geben, sondern ein möglichst niedriger effektiver Jahreszins. Nur dieser macht den Kredit wirklich günstig. (Sollzins und Nominalzins: Kreditkosten nicht inklusive)