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Babyboomer: Immer mehr Deutsche gehen früher in Rente


"Anlass zur Sorge"
Immer mehr Deutsche gehen früher in Rente

Von afp
10.12.2022Lesedauer: 2 Min.
Senior und Seniorin in einer Einkaufsstraße (Archivbild): Viele Deutsche gehen früher in Rente.Vergrößern des Bildes
Senior und Seniorin in einer Einkaufsstraße (Archivbild): Viele Deutsche gehen früher in Rente. (Quelle: Michael Gstettenbauer/imago-images-bilder)
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Der Trend geht in Deutschland zur früheren Rente: Viele Babyboomer beenden ihre Arbeit zwischen 63 und 64 Jahren. Doch das hat Folgen.

Nachdem jahrelang immer mehr ältere Menschen berufstätig geblieben sind, stagniert der Trend bei den jetzt auf den Ruhestand zugehenden Babyboomer-Jahrgängen: So gehen aktuell viele bereits mit 63 oder 64 Jahren in Rente. Damit verlassen zahlreiche ältere Menschen deutlich vor der Regelaltersgrenze den Arbeitsmarkt, wie das Bundesinstitut für Bevölkerungsforschung (BiB) am Samstag in Wiesbaden mitteilte.

Zu den Babyboomern werden die geburtenstarken nach dem Zweiten Weltkrieg geborenen Jahrgänge gezählt. Eine wichtige Rolle spielt demnach die seit 2014 bestehende Möglichkeit des frühzeitigen Rentenbezugs ohne Abschläge für besonders langjährig Versicherte – die Rente mit 63. Laut BiB ging 2021 jede und jeder Dritte über diesen Weg in die Rente.

"Anlass zur Sorge"

Aktuelle Zahlen der Deutschen Rentenversicherung zeigten zudem, dass in den letzten Jahren vermehrt Menschen vor der Regelaltersgrenze in den Ruhestand gehen und hierfür Rentenabschläge in Kauf nehmen. Bei etwa einem Viertel der im letzten Jahr neuen Rentnerinnen und Rentner war dies laut BiB der Fall – im Mittel gingen sie knapp 28 Monate vor der Regelaltersgrenze in den Ruhestand.

Für das Institut gibt die Entwicklung "aus finanz- und arbeitsmarktpolitischer Sicht Anlass zur Sorge". Aufgrund der Größe der Babyboomer-Jahrgänge verstärke deren Austritt aus der Erwerbstätigkeit den Mangel an erfahrenen, qualifizierten Arbeitskräften. "Die stagnierenden Zahlen zeigen, dass die Ausweitung der Erwerbstätigkeit in höhere Alter kein Selbstläufer ist", erklärte Elke Loichinger vom BiB.

Anreize deutlich vor dem Ruhestand schaffen

Um Arbeitskräfte länger im Erwerbsleben zu halten, müssten Anreize deutlich vor dem Eintritt in den Ruhestand erfolgen. "Wenn der Ruhestand erst einmal erfolgt ist, kommen nur wenige ins Erwerbsleben zurück", so Loichinger.

In den Jahren zuvor blieben hingegen immer mehr ältere Menschen berufstätig: Zwischen 2000 und 2015 hatte sich bei den 60- bis 64-jährigen Männern die Erwerbstätigenquote mehr als verdoppelt, bei Frauen im gleichen Alter gab es sogar eine Vervierfachung. Dieser Trend wurde laut BiB von den zwischen 1940 und 1950 geborenen Menschen bestimmt, die länger erwerbstätig waren als die Geburtsjahrgänge vor ihnen.

Verwendete Quellen
  • Nachrichtenagentur AFP
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