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Deutsche Autoindustrie sucht deutlich weniger Mitarbeiter


"Industrie positioniert sich neu"
Autobranche sucht deutlich weniger Mitarbeiter

Von afp, reuters
21.11.2024Lesedauer: 2 Min.
Ein Arbeiter in der Automobilindustrie: Die Hürden für Arbeitsmigration sollen deutlich höher ausfallen, berichten die "Stuttgarter Nachrichten". Die SPD wollte das eigentlich verhindern.Vergrößern des Bildes
Arbeiter in einem Automobilwerk: Zuletzt hat die Branche deutlich weniger Stellen ausgeschrieben als im Vorjahr. (Quelle: Thomas Trutschel/imago-images-bilder)
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Die Gewinne der deutschen Automobilhersteller sinken, das zeigt sich auch auf dem Arbeitsmarkt. Die Stellenanzeigen gehen deutlich zurück.

Die Krise in der deutschen Automobilindustrie zeigt sich nach Einschätzung des Münchner Ifo-Instituts deutlich am Rückgang der Stellenanzeigen in der Branche. Wie das Forschungsinstitut am Donnerstag mitteilte, erreichte die Nachfrage nach Arbeitskräften zuletzt einen Tiefstand: So lag die Anzahl der Stellenanzeigen im Oktober 53 Prozent unter der Zahl von August vergangenen Jahres.

Besonders deutlich wird dabei dem Ifo zufolge, dass sich der Wandel zur Elektromobilität verlangsamt. So boten Firmen mit einem Fokus auf Elektromobilität zeitweise doppelt so viele Stellen an wie Firmen mit dem Schwerpunkt Verbrenner. Diese Differenz schmolz inzwischen deutlich zusammen. Das Ifo wertete für seine Einschätzungen gemeinsam mit der Jobbörse Indeed etwa 1,6 Millionen Stellenanzeigen von knapp 2.400 Firmen der deutschen Automobilindustrie aus.

Deutsche Autobauer erleben Absatzkrise

Die sinkende Arbeitsnachfrage spiegele "die aktuelle Krise der Autoindustrie wider", erklärte Oliver Falck vom Ifo-Institut. Lediglich während der Corona-Pandemie Mitte 2020 sei das Gesamtniveau der Stellenausschreibungen noch geringer gewesen. "Die Autoindustrie positioniert sich neu angesichts der anhaltenden Absatzschwäche und der wiederaufkommenden Diskussion um das Verbrenner-Aus", fügte Indeed-Arbeitsmarktexpertin Annina Hering hinzu.

Auf Elektromobilität spezialisierte Firmen haben demnach ihre Nachfrage für neue Mitarbeitende in den Bereichen IT, Software und Entwicklung weniger stark zurückgefahren als Unternehmen mit Verbrenner-Fokus. Bei Letzteren wiederum sei der Rückgang bei Stellenanzeigen in der Produktion und Logistik geringer. "Unternehmen mit einem Verbrenner-Fokus konzentrieren sich derzeit auf die Produktion und weniger auf Entwicklung und Digitalisierung", sagte Studien-Ko-Autor Moritz Goldbeck. "Diese Bereiche sind jedoch entscheidend in der Transformation."

Die Krise trifft zuvorderst den größten deutschen Autobauer Volkswagen – er sieht sich zu umfangreichen Sparmaßnahmen gezwungen und will eine Schließung von Werken und einen Jobabbau auch nicht ausschließen. Derzeit laufen Tarifverhandlungen, die bei einem Scheitern zu massenhaften Streiks führen könnten.

Verwendete Quellen
  • Nachrichtenagenturen AFP und Reuters
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