Nach mehr als 80 Jahren Traditionsreicher Möbelhersteller muss Insolvenz anmelden
Der Kindermöbelhersteller Schardt aus Oberfranken muss nach mehr als 80 Jahren Insolvenz anmelden. Mangelnde Nachfrage zwingt die Geschäftsführer zu diesem Schritt.
Das im bayrischen Mitwitz, Oberfranken, ansässige Familienunternehmen Schardt muss Insolvenz anmelden. Wie die Lokalzeitung "Fränkischer Tag" berichtet, sahen sich die beiden Geschäftsführer des auf Kindermöbel spezialisierten Unternehmens, Barbara und Philipp Schardt, zu diesem Schritt aufgrund mangelnder Nachfrage gezwungen.
"Die Qualität ist ja nicht schlechter geworden", erklärte Philipp Schardt der Zeitung. Doch der Markt sei in den vergangenen Jahren zunehmend schwieriger für das Unternehmen geworden. Viele Verbraucher würden größere Anschaffungen eher zurückstellen, so Schardt weiter, darüber hinaus habe das Unternehmen mit den gesunkenen Geburtenraten sowie den gleichzeitig gestiegenen Produktions- und Energiekosten zu kämpfen.
Bis Ende November Zeit, Lösungen zu finden
Man suche nun nach Lösungen, um das angeschlagene Familienunternehmen aus der Krise zu führen. Schon im Sommer wurde die Produktion vom zweiten Standort in Böhlen in Thüringen in den Hauptsitz nach Mitwitz in Oberfranken verlagert.
Das Familienunternehmen hatte gehofft, die mit diesem Schritt verbundenen Kosteneinsparungen würden reichen, die Firma zu stabilisieren, heißt es.
Das 1936 von Georg Schardt gegründete Unternehmen beschäftigt insgesamt 50 Mitarbeiter, die nun Insolvenzgeld der Bundesagentur für Arbeit erhalten. 2022 übernahm die QVM Privatkapital GmbH die Mehrheitsanteile an der Firma Schardt. Die Geschäfte des Unternehmens werden dennoch seit nunmehr vier Generationen von den Nachfahren Georg Schardts geführt.
- Eigene Recherche
- fraenkischertag.de: "Schardt: Firmenleitung gibt Hoffnung nicht auf" (kostenpflichtig)
- moebelmarkt.de: "Kindermöbelhersteller ist insolvent"