Nach Insolvenz von Partnerfirma Discounter Lidl zieht sich offenbar aus dem Reisegeschäft zurück
Lidl stellt einem Bericht zufolge die Vermittlung von Reisen zum Jahresende ein. Ein Grund könnte die Insolvenz des Reisepartners FTI sein.
Der Discounterriese Lidl stellt einem Bericht zufolge die Vermittlung von Reisen zum Jahresende ein. Das schreibt das Branchenblatt "FVW" unter Berufung auf eine Mitteilung, die an die Geschäftspartner von Lidl Reisen geschickt worden sei. Lidl Deutschland will den Bericht nicht kommentieren, dementiert ihn folglich aber auch nicht.
Ein Grund für die Aufgabe könnte die Insolvenz des Reisekonzerns FTI sein, schreibt "FVW" weiter. Denn: Ein wichtiger Geschäftspartner ist die FTI-Tochter Big Xtra. Diese ging im Juni gemeinsam mit dem Mutterkonzern in Insolvenz. Weitere Partner sind demnach Falk Travel und Coral Travel.
Geschätzter vermittelter Jahresumsatz bei 200 Millionen Euro
Der Discounter galt als Pionier in diesem Bereich: So war Lidl im Dezember 2006 in die Reisevermittlung eingestiegen, nahezu zeitgleich mit Konkurrent Aldi.
Ab 2016 versuchte sich Lidl Reisen sogar vorübergehend im Veranstaltergeschäft. Doch nur wenige Jahre später – kurz nach dem Ausbruch der Corona-Pandemie – änderte der Discounter im Mai 2020 seine Strategie. Seitdem trat er wieder ausschließlich als Reisevermittler auf, schreibt das Blatt weiter.
Das Branchenblatt "FVW" schätzt derweil den von Lidl Reisen vermittelten Jahresumsatz auf rund 200 Millionen Euro. Bereits vergangenes Jahr hatte Tchibo seine Touristiksparte nach 26 Jahren aufgegeben. Seit Ende Oktober 2023 vermittelt das Konsumgüterunternehmen keine Reisen mehr.