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Schleiz in Thüringen: Sternbach-Klinik ist insolvent – Partner gesucht


Sternbach-Klinik
Krankenhaus in Ostthüringen ist insolvent

Von dpa, mak

27.06.2024Lesedauer: 2 Min.
Hinweisschild mit der Aufschrift "Krankenhaus" (Symbolbild): Die Sternbach-Klinik in Schleiz ist insolvent.Vergrößern des Bildes
Hinweisschild mit der Aufschrift "Krankenhaus" (Symbolbild): Die Sternbach-Klinik in Schleiz ist insolvent. (Quelle: Marcus Brandt/dpa)

Erst vor drei Jahren hat das private Klinikunternehmen Sternbach das einst kommunale Krankenhaus Schleiz übernommen. Nun ist das Haus insolvent.

In Thüringen ist ein weiteres Krankenhaus in die Insolvenz gerutscht. Getroffen hat es die Sternbach-Klinik in Schleiz (Saale-Orla-Kreis). Sie soll nun in Eigenverwaltung saniert werden, um attraktiv für potenzielle Partner und Investoren zu werden – und so als Standort erhalten zu bleiben. Der Krankenhausbetrieb laufe weiter, die medizinische Versorgung bleibe "uneingeschränkt", heißt es von dem privaten Klinikunternehmen.

Beim Amtsgericht Gera sei ein Antrag auf Sanierung in Eigenverwaltung gestellt worden, teilte die Klinik weiter mit. Bei diesem speziellen Verfahren versucht das Firmenmanagement das Unternehmen selbst zu sanieren. Dem Krankenhaus sei derweil per Gerichtsbeschluss der Rechtsanwalt Marcello Di Stefano als vorläufiger Sachwalter zur Seite gestellt worden, sagte ein Sprecher des Amtsgerichts.

Gehälter zahlt die Arbeitsgentur

Das Unternehmen Sternbach hatte das Krankenhaus Schleiz 2021 aus kommunaler Trägerschaft übernommen. Der Schritt in die Eigenverwaltung sei nötig geworden, weil das 104-Betten-Haus trotz positiver Entwicklung noch nicht kostendeckend arbeiten könne, hieß es in einer Mitteilung der Klinik. Die Löhne und Gehälter der rund 200 Beschäftigten werden in den nächsten drei Monaten über die Arbeitsagentur gezahlt.

Vor Insolvenz der Klinik hatte Thüringen nach Angaben des Gesundheitsministeriums einen Unterstützungsversuch für die angeschlagene Klinik unternommen. Im April habe das Land eine vorläufige Ausfallbürgschaft für eine Überbrückungsfinanzierung in Höhe von zwei Millionen Euro geleistet, teilte eine Ministeriumssprecherin am Mittwoch auf Anfrage mit. Das Land habe dem Krankenhaus damit Luft verschaffen wollen, um dessen finanzielle Situation zu verbessern. Offenbar ohne Erfolg.

Partner gesucht

Das Sanierungsverfahren solle nun genutzt werden, um die Finanzen des Hauses zu ordnen und potenzielle, an einem Zusammenschluss interessierte Partner zu finden, heißt es vom Unternehmen. Ziel sei es, die Sanierung bis zum Jahresende abzuschließen.

Die Insolvenz trifft das Haus vor der anstehenden Krankenhausreform der Bundesregierung. Mit der Reform soll die Klinikfinanzierung geändert werden. Entscheidend soll nicht mehr allein die Patientenzahl sein, sondern Krankenhäuser sollen allein schon für das Vorhalten bestimmter Leistungsangebote Geld bekommen. Die Deutsche Krankenhausgesellschaft befürchtet seit Monaten, dass viele Kliniken in prekärer finanzieller Lage diese Reform nicht mehr erleben werden.

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