Erdgaskonzern Uniper Gazprom schuldet deutschem Staatskonzern Milliarden Euro
Es geht um 13 Milliarden Euro: Dem Erdgasriesen Uniper steht Schadenersatz vom russischen Konzern Gazprom zu. Doch ob die Zahlungen fließen, ist fraglich.
Der Energiekonzern Uniper hat einen endgültigen Schlussstrich unter die langjährigen Gaslieferbeziehungen mit dem russischen Staatskonzern Gazprom gezogen. Uniper habe die Verträge gekündigt, nachdem ein Schiedsgericht dem Konzern am 7. Juni das Recht dazu erteilt habe, teilte Uniper am Mittwoch mit.
Obwohl seit Juni 2022 nur noch eingeschränkt und seit Ende August 2022 kein Gas mehr floss, waren die langfristigen Gaslieferverträge rechtlich noch in Kraft. Das Gericht hatte Uniper einen Anspruch auf Schadenersatz in Höhe von 13 Milliarden Euro von Gazprom zugesprochen.
Rückzahlung an Bund soll 2025 starten
Ob indes Beträge zu erwarten sind, sei aus heutiger Sicht nicht abzuschätzen, wie Uniper mitteilte. Wenn aber, würden sie dem Staat zufließen, der seit 2022 mehr als 99 Prozent an Uniper hält.
Das Unternehmen war vor allem im Gasgeschäft aktiv und bezog Erdgas aus Russland. Als 2022 nach dem Angriff auf die Ukraine die Lieferungen ausblieben, ging es fast pleite. Der Bund sprang mit 13,5 Milliarden Euro ein und übernahm den Konzern.
Bereits Anfang 2023 ging es dann wieder aufwärts. Im vergangenen Jahr fuhr der Konzern satte Gewinne in Höhe von 4,4 Milliarden Euro ein. Die Rückzahlungen an den Bund sollen 2025 beginnen.
- Nachrichtenagenturen Reuters und AFP