BIP angestiegen Deutsche Wirtschaft wächst nach Schwächephase leicht
Die deutsche Wirtschaft ist wieder im Aufwind – zumindest leicht. Dazu tragen unter anderem Bauinvestitionen und mehr Exporte bei.
Die deutsche Wirtschaft hat zu Jahresbeginn wieder etwas Tritt gefasst. Gestützt vom Export und gestiegenen Bauinvestitionen wuchs das Bruttoinlandsprodukt (BIP) im ersten Quartal gegenüber dem Vorquartal preis-, saison- und kalenderbereinigt leicht um 0,2 Prozent, wie das Statistische Bundesamt am Freitag in Wiesbaden mitteilte. Die Behörde bestätigte damit vorläufige Angaben.
Nach Einschätzung der Deutschen Bundesbank dürfte die Wirtschaftsleistung auch im zweiten Quartal etwas ansteigen. Große Sprünge trauen Ökonomen der deutschen Wirtschaft im laufenden Jahr allerdings nicht zu.
Bauinvestitionen tragen zu Wachstum bei
"Nachdem das BIP zum Jahresende 2023 zurückgegangen war, startete die deutsche Wirtschaft mit einem positiven Vorzeichen ins Jahr 2024", erläuterte die Präsidentin des Statistischen Bundesamtes, Ruth Brand. Getragen wurde das Wachstum in den ersten drei Monaten des laufenden Jahres den Angaben zufolge von den – dank milder Witterung – gestiegenen Bauinvestitionen und einem Anziehen der Exporte. Die privaten Konsumausgaben hingegen gingen zurück.
Die Hoffnungen für die kommenden Monate ruhen vor allem auf einem Anspringen des Privatkonsums angesichts gestiegener Löhne und einer abgeschwächten Inflation. Niedrigere Inflationsraten können die Konsumlust ankurbeln.
Das Institut für Makroökonomie und Konjunkturforschung (IMK) der gewerkschaftlichen Hans-Böckler-Stiftung machte auf Basis einer Umfrage mit 9.600 Teilnehmern jüngst Indizien für eine "bevorstehende Konsumwende" aus
– vor allem, "wenn im Jahresverlauf die Inflationsrate weiter sinkt
und mit steigenden Nominallöhnen auch die Reallöhne nach mehreren Jahren des Rückgangs wieder steigen".
Kein kräftiger Aufschwung erwartet
Einen kräftigen Aufschwung erwarten Volkswirte im Gesamtjahr allerdings nicht. Die "Wirtschaftsweisen" rechnen nur noch mit einem Plus des Bruttoinlandsprodukts von 0,2 Prozent. So werde die Entwicklung der deutschen Wirtschaft von einer schwachen gesamtwirtschaftlichen Nachfrage geprägt, teilte der Sachverständigenrat zur Begutachtung der gesamtwirtschaftlichen Entwicklung jüngst mit. Die Bundesregierung ist mit einem erwarteten Wirtschaftswachstum von 0,3 Prozent etwas zuversichtlicher.
Im vergangenen Jahr war Deutschland mit einem Minus von preisbereinigt 0,2 Prozent in eine leichte Rezession gerutscht. Europas größte Volkswirtschaft bekam die Abkühlung der Weltkonjunktur ebenso zu spüren wie die zeitweise hohen Energiepreise und die rasant gestiegenen Zinsen. Zudem fehlen Fachkräfte und Unternehmen klagen über zu viel Bürokratie.
- Nachrichtenagentur dpa