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Galeria Karstadt Kaufhof: Das droht nun den Angestellten


Kaufhauskette in Schwierigkeiten
Gute Nachrichten für Galeria-Angestellte

Von t-online, cck

27.04.2024Lesedauer: 3 Min.
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Galeria-Karstadt-Kaufhof: 16 Filialen werden Ende August schließen. (Quelle: reuters)
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1.400 Stellen sollen bei Galeria wegfallen. Eine Expertin sieht für die Angestellten auf dem Arbeitsmarkt gute Chancen – allerdings gilt das nur für einen Teil.

Jetzt ist es offiziell: Galeria Karstadt Kaufhof schließt Ende August deutschlandweit Filialen, 16 der 92 Niederlassungen sind betroffen. Damit werden auch Arbeitsplätze abgebaut. Von den rund 12.800 Menschen, die das Unternehmen beschäftigt, sollen 11.400 demnach ihren Job behalten. 1.400 aber werden gehen müssen, knapp ein Drittel davon sind Mitarbeiter in der Konzernzentrale in Essen. Die Zentrale wird außerdem nach Düsseldorf umziehen – denn auch die Essener Filiale steht auf der Streichliste.

Doch schaut man auf die derzeitige Lage am Arbeitsmarkt, müssen sich jetzt wohl nur ein Teil der vom Abbau betroffenen Angestellten Sorgen machen – trotz schwieriger Wirtschaftslage. "Die betroffenen Angestellten aus dem Einzelhandel dürften voraussichtlich schnell einen neuen Job finden", sagt die Arbeitsmarktexpertin Annina Hering von der Jobplattform Indeed laut einer Mitteilung des Unternehmens.

Bedarf im Einzelhandel gestiegen

Zwar zeigend die Daten von Indeed, dass in fast allen Branchen derzeit deutlich weniger eingestellt werde als noch im Vorjahr, so Hering. Für den Einzelhandel und die Arztberufe gelte das allerdings nicht – hier sei der Bedarf sogar gestiegen. "Im besten Fall führt die Kündigung sogar zu einem neuen Arbeitsvertrag mit verbesserten Konditionen."

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Schwierigkeiten allerdings dürften die Mitarbeiter aus der Konzernzentrale haben, so Hering. Nach aktuellen Plänen sollen dort rund 450 Stellen abgebaut werden. "Besonders stark, um fast ein Drittel, ist die Nachfrage nach Arbeitnehmern und Arbeitnehmerinnen aus dem Personalwesen zurückgegangen", teilte Hering mit. "Dies ist ein weiterer Indikator dafür, dass viele Unternehmen momentan weniger Neueinstellungen planen."

Sie wies allerdings darauf hin, dass derzeit immer noch mehr eingestellt werde als vor dem Beginn der Corona-Pandemie. Und sie sagte, dass das derzeit natürlich nur ein kleines Trostpflaster sein dürfte für die betroffenen Angestellten. "Schließlich sind Kündigungswellen (...) ein schwerer Prozess."

Verdi: Beschäftigte sind Spielball eines Mietpokers

Auch die Dienstleistungsgewerkschaft Verdi kritisierte die erneuten Schließungspläne mit Blick auf die Angestellten scharf. "Das, was die Beschäftigten auszuhalten haben, geht weit über das Maß des Erträglichen hinaus", sagte das für den Handel zuständige Verdi-Bundesvorstandsmitglied Silke Zimmer. Es entstehe wieder einmal der Eindruck, dass die Beschäftigten zum Spielball eines Mietpokers werden. Mit den Vermietern müsse über die oft überteuerten Mieten verhandelt werden.

"Tausende Beschäftigte haben die letzten Jahre auf erhebliche Gehaltsbestandteile verzichtet, um den Konzern zu retten. Sie haben es verdient, endlich Sicherheit für ihren Arbeitsplatz zu erhalten", sagte die Gewerkschafterin. Der neue Eigentümer müsse dafür in das Unternehmen investieren. Gemeinsam mit den Beschäftigten müsse ein tragfähiges Zukunftskonzept entwickelt werden. "Wer fortlaufend nur auf Kostensenkung durch Personalabbau und Filialschließungen setzt, senkt die Attraktivität der Warenhäuser für die Kundinnen und Kunden und damit auch die Attraktivität der Innenstädte", sagte Zimmer.

Der Warenhauskonzern hatte Anfang Januar einen Insolvenzantrag gestellt. Es ist die dritte Insolvenz innerhalb von dreieinhalb Jahren. Im April wurde bekannt, dass ein Konsortium aus der US-Investmentgesellschaft NRDC unter Richard Baker (mehr über ihn lesen Sie hier) und der Gesellschaft BB Kapital SA des Unternehmers Bernd Beetz (mehr über ihn lesen Sie hier) die Kaufhauskette übernehmen will. Die zwischen Investoren und Galeria geschlossene Vereinbarung kommt jedoch nur zustande, wenn die Gläubiger Ende Mai zustimmen.

Verwendete Quellen
  • Pressemitteilung des Jobportals Indeed vom 27. April
  • Mit Material der Nachrichtenagentur dpa
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