Dax im Minus Angriffe im Iran sorgen für starken Kursrutsch an den Börsen
Noch ist nicht klar, was genau und wer hinter dem Angriff im Iran steckt. Die Aktienmärkte jedoch reagieren prompt auf die aktuellen Entwicklungen im Nahen Osten.
Der Angriff im Iran hat die Aktienmärkte am Freitag stark belastet. Der deutsche Leitindex Dax fiel am Morgen um 0,94 Prozent auf 17.670,34 Punkte und steuerte damit auf seinen dritten Wochenverlust in Folge zu. Der MDax der mittelgroßen Werte verlor am Freitag ein Prozent auf 25.927,67 Zähler. Der EuroStoxx 50, der Leitindex der Euroregion, büßte 0,7 Prozent ein.
Auslöser sind Explosionen in der iranischen Stadt Isfahan. Nach Berichten von US-Medien sollen diese auf einen israelischen Angriff gefolgt sein. Die Sender CNN, ABC News, MSNBC und Fox News und andere Medien beriefen sich dabei auf US-Regierungsvertreter:
Demnach hat Israel in der Nacht zum Freitag eine Militäroperation im Iran durchgeführt. Eine oder mehrere israelische Raketen hätten ein Ziel im Iran angegriffen. Berichte über Schäden gab es zunächst nicht. Israel sowie das US-Verteidigungsministerium haben sich bislang nicht geäußert.
Iran weist Berichte über Raketenangriffe zurück
Irans Staatsmedien wiesen Berichte über Raketenangriffe zurück. Es habe sich um keine breit angelegte Attacke gehandelt, berichtete die staatliche Nachrichtenagentur Irna. Vielmehr handle es sich um einen Angriff aus dem Inneren des Irans.
Diese Berichte beruhigten die Anleger Börsianern zufolge ein Stück weit. Anleger gehen offenbar davon aus, dass der Iran so versuche, die Vorfälle herunterzuspielen. Laut einem ranghohen offiziellen Vertreter der iranischen Regierung plant das Regime in Teheran zunächst keine Vergeltungsmaßnahmen. Grund dafür sei, dass nach seiner Darstellung bislang nicht klar sei, wer hinter dem Vorfall stecke.
"Die ausländische Quelle des Vorfalls wurde nicht bestätigt", sagt der iranische Vertreter, der namentlich nicht genannt werden wollte, der Nachrichtenagentur Reuters. Es habe keinen "externen Angriff" auf den Iran gegeben, fügte er hinzu. "Die Diskussion tendiert eher in Richtung Infiltration als in Richtung Angriff."
Öl- und Goldpreise steigen
Der Finanzmarktexperte Andreas Lipkow schrieb am Freitagmorgen: "Die Investoren zeigen derzeit doch etwas Nervosität in Anbetracht der Lage im Nahen Osten und dessen Auswirkungen auf die Energieträgermärkte."
An den Märkten hatten die Berichte über eine Eskalation im Nahen Osten bereits zu einem starken Anstieg der Ölpreise geführt. Der Iran ist einer der größten Ölexporteure der Welt. (Mehr dazu lesen Sie hier.)
Auch der Preis für Gold stieg am frühen Freitagmorgen deutlich an. Wurde die Feinunze Gold am Donnerstagabend noch für rund 2.377 US-Dollar gehandelt, sprang der Preis in der Nacht auf zwischenzeitlich mehr als 2.415 Dollar. Zuletzt notierte die Feinunze gegen 10 Uhr am Freitagvormittag wieder bei einem Preis von um die 2.388 Dollar. Gold gilt als Krisenwährung, in die sich Anleger angesichts unwägbarer Marktaussichten regelmäßig flüchten.
- Mit Material der Nachrichtenagenturen dpa und Reuters