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Wolfgang Grupp: Trigema-Chef nennt Kaufhof und Karstadt "Versager"


Wolfgang Grupp will persönliche Haftung
Trigema-Chef nennt Kaufhof und Karstadt "Versager"

Von t-online, mtt

15.12.2023Lesedauer: 2 Min.
Wolfgang Grupp (Archivbild): Der 81-Jährige übergibt die Geschäftsführung zum neuen Jahr an seine Tochter Bonita (34) und seinen Sohn Wolfgang Grupp junior (32).Vergrößern des Bildes
Wolfgang Grupp (Archivbild): Der 81-Jährige übergibt die Geschäftsführung zum neuen Jahr an seine Tochter Bonita (34) und seinen Sohn Wolfgang Grupp junior (32). (Quelle: Igel/imago-images-bilder)

Wolfgang Grupp senior zieht sich zurück. Kurz bevor er den Trigema-Chefsessel verlässt, zieht er noch einmal kräftig vom Leder.

Ende Dezember ist Schluss für Wolfgang Grupp senior. Der Trigema-Chef übergibt den Chefposten in dem schwäbischen Textil-Unternehmen an seine Kinder. In einem Interview mit dem "Focus" sprach er jetzt über die zurückliegenden Jahrzehnte – und sagte, die Großkunden seiner Firma seien "im Prinzip Versager" gewesen.

"Wer hätte gedacht, dass Kaufhaus-Könige wie Kaufhof oder Karstadt oder Versandhaus-Könige wie Quelle, Neckermann usw. Konkurs machen würden?", fragte der schillernde Firmenchef in dem Gespräch. Verschiedene Firmenpleiten hätten gezeigt, dass "heute seltsamerweise oft der Ehrliche der Dumme ist". Unternehmen würden einfach in der Insolvenz verschwinden, nachdem sie zuvor Millionen kassiert hätten. "Wir brauchen die persönliche Haftung zurück", forderte Grupp.

Wolfgang Grupp: Aldi war besser

Aldi hingegen sei ein "Top-Kunde" gewesen, allerdings habe der Discounter Trigema am Schluss zur Hausmarke machen wollen. "Und das zu einem wesentlich niedrigeren Preis. Das konnte ich verständlicherweise nicht machen."

Grupp gilt als einer der profiliertesten deutschen Mittelständler. Der alleinige Inhaber der Textilfirma Trigema wurde durch kultige Fernsehspots bekannt. In diesen wirbt ein Schimpanse – zuletzt ein digitalisiertes Tier – für seine T- und Sweat-Shirts.

Der Textilunternehmer wurde am 4. April 1942 in Burladingen geboren. Nach dem Besuch des Jesuitenkollegs in St. Blasien studierte er Wirtschaftswissenschaften an der Universität Köln. 1969 übernahm er die 1919 von seinem Großvater gegründete hochverschuldete Firma und brach seine Promotion ab. Grupp führte Trigema aus den roten Zahlen und machte den Betrieb zu Deutschlands größtem T-Shirt und Tennis-Bekleidungs-Hersteller. Der Produktionsumsatz lag im Jahr 2022 bei 127,2 Millionen Euro. Die Zahl der Mitarbeiter bei rund 1.160.

Verwendete Quellen
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