Gemeinsam mit Italien und Frankreich Deutschland gründet ein neues Panzerbündnis
Zwei europäische Rüstungskonzerne wollen eine Allianz bilden. Die Ziele des Bündnisses sind ambitioniert – auch ein neuer Hauptkampfpanzer soll entwickelt werden.
Der italienische Rüstungskonzern Leonardo will sich dem deutsch-französischen Panzerbauer-Bündnis KNDS anschließen. Damit hätte der Unternehmenszusammenschluss Rüstungsaufträge im Umfang von 50 Milliarden Euro. Das berichtet der "Spiegel" unter Berufung auf Unternehmenskreise. Demnach soll an diesem Mittwoch die Absichtserklärung von den einzelnen Partnern in Rom unterschrieben werden – im Beisein des KNDS-Chefs Frank Haun.
Ziel der Dreierallianz sei die Stärkung der nationalen industriellen Basis der beteiligten Länder sowie eine zukünftige "Generation von gepanzerten Fahrzeugen" – einschließlich des sogenannten Main Ground Combat System – für ganz Europa. So werde auch über die Entwicklung eines neuen Hauptkampfpanzers, beruhend auf dem Leopard-2A8-Modell, verhandelt. Dabei wollen die drei Partner im Bereich Entwicklung, Herstellung und Unterhalt des Panzers zusammenarbeiten, so der "Spiegel". Des Weiteren solle Italien zu einer neuen Produktionsstätte für Leopard-Panzer werden.
Neuer Rüstungspartner könnte für Aufschwung sorgen
Das Bündnis ginge nicht zuletzt auch aus der von Verteidigungsminister Boris Pistorius (SPD) und seinem italienischen Amtskollegen Guido Crosetto geschlossenen Rüstungsallianz hervor. Mit dem neuen italienischen Partner Leonardo könne das bereits bestehende Bündnis KNDS Auftrieb erhalten – so die Hoffnung.
Die seit 2015 bestehende Rüstungskooperation zwischen dem deutschen Panzerhersteller Krauss-Maffai Wegmann und dem französischen Unternehmen Nexter – KNDS – habe in jüngster Vergangenheit mit einigen Problemen zu kämpfen. Zuvor hatten die beiden Rüstungsunternehmen an der Entwicklung eines neuen "Superpanzers" gearbeitet – mehr dazu lesen Sie hier. Leonardo, der dritte Bündnispartner, kommt aus Italien – dieser ist aus dem Konzern Finmecanica hervorgegangen.