Weihnachtsgeschäft Hier kommen Deutschlands Weihnachtsbäume und Kerzen her
Vom Baum bis zur Schokolade: Weihnachtstraditionen gibt es in Deutschland viele. Dabei stammen nicht alle Produkte von hier – einiges wird fürs Fest importiert.
Die Weihnachtszeit ist wichtig für den Handel: Dabei geht es nicht nur um Geschenke, sondern auch um Weihnachtsbäume und Schokolade.
Rund 30 Millionen Bäume werden jährlich in Deutschland verkauft. Dabei stammte zuletzt ein deutlich höherer Anteil aus heimischer Züchtung, wie Zahlen des Statistischen Bundesamtes zeigen.
So wurden 2022 insgesamt 1,8 Millionen Bäume eingeführt und damit 24,5 Prozent weniger als im Vorjahr. Gegenüber 2014, als die Importzahlen den höchsten Wert der vergangenen zehn Jahre erreichten, betrug das Minus sogar 37,1 Prozent. Gründe für den Rückgang nannte die Behörde nicht. Der größte Teil der eingeführten Weihnachtsbäume stammte auch 2022 aus Dänemark (83,3 Prozent).
NRW ist Weihnachtsbaum-Anbaugebiet
Der Trend geht also hin zu einem größeren Anteil heimischer Bäume. Vor allem ein Bundesland tut sich dabei hervor. Etwa jeder dritte Weihnachtsbaum stammt in diesem Jahr aus Nordrhein-Westfalen. NRW verfüge über das größte Anbaugebiet, berichtete Landesforstministerin Silke Gorißen (CDU) am Freitag kurz vor dem ersten Advent.
Am häufigsten stehe die Nordmanntanne festlich dekoriert in den Wohnzimmern – gefolgt von Blaufichte und Nobilis. Wer seinen Baum selbst schlagen will, sollte allerdings aufpassen. Ohne ausdrückliche Erlaubnis des Waldbesitzers, sei es illegal, teilte das Ministerium mit.
Auch weniger Kerzen importiert
Der Baum allein macht für die meisten Menschen noch keine Weihnachtsstimmung. Gerade in der Vorweihnachtszeit gehören für viele die Kerzen auf dem Adventskranz dazu. Doch auch hier ging das Importvolumen zuletzt zurück.
In den ersten drei Quartalen 2023 wurden insgesamt 99.200 Tonnen Kerzen aus dem Ausland nach Deutschland importiert. Das sind knapp 20 Prozent weniger als im Vergleichszeitraum 2022. Die meisten Kerzen kamen aus Polen (58,7 %), gefolgt von China (17,0 %) und Ungarn (6,3 %).
167 Millionen Schoko-Nikoläuse
Essen und vor allem Naschen gehört zu Weihnachten: Die deutsche Süßwarenindustrie hat in diesem Jahr rund 167 Millionen Schokoladen-Nikoläuse und -Weihnachtsmänner produziert. Das ist ein Prozent weniger als im Vorjahr. Das gab der Bundesverband der Deutschen Süßwarenindustrie (BDSI) am Freitag bekannt.
Darüber hinaus hoffen gleiche eine ganze Reihe an Branchen auf gute Weihnachtsgeschäfte und kräftige Ausgaben für Geschenke. So war etwa der Umsatz im Einzelhandel mit Schmuck und Uhren im Dezember 2022 mehr als doppelt so hoch wie im umsatzschwächsten Monat, dem Januar 2022. Auch in Buchhandlungen und Spielwarenläden ist die Vorweihnachtszeit Hochsaison.
Gerade in diesem Jahr hoffen die Händler auf solche Effekte, denn in von Januar bis Oktober lag der Umsatz des stationären Einzelhandels 3,3 Prozent niedriger als im gleichen Zeitraum im Vorjahr.
- destatis.de: "Fakten zum Advent: Import von Weihnachtsbäumen 2022 mit -24,5 % zum Vorjahr weiter rückläufig"
- Mit Material der Nachrichtenagentur dpa