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Spreewald- und Gewürzgurken zu groß: Es droht die Cornichons-Krise


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Zu groß für Cornichons
Jetzt droht die Gurkenkrise


01.08.2023Lesedauer: 2 Min.
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Saure Gurken: Gerade die Hersteller von kleinen Gläsern bekommen durch das heiße Wetter Probleme. (Quelle: H.Tschanz-Hofmann via www.imago-images.de)

Ob Spreewaldgurke oder Cornichons: Eingelegte Gurken sind vielerorts beliebt. Doch das heiße Wetter zu Beginn der Saison macht vielen Herstellern zu schaffen.

Aktuell ist es in den meisten Teilen Deutschlands vor allem regnerisch und deutlich kühler als in den vergangenen Wochen. Doch die hohen Temperaturen in der ersten Jahreshälfte machen sich immer noch bemerkbar: im Gurkenglas.

Denn Gurken wachsen schnell, bei heißem Wetter mitunter zu schnell, und passen dann schon innerhalb weniger Stunden nicht mehr ins Glas. Das kann schnell zum Problem werden, heißt es auf Anfrage von t-online beim Lübbenauer Unternehmen Spreewald Müller. "Die Landwirte haben einen festen Rhythmus, in dem sie immer den gleichen Schlag lesen. Bei zu hohen Temperaturen wachsen die Gurken schneller, dann passen die Abläufe nicht mehr", heißt es weiter. Ein Schlag bezeichnet eine zusammenhängende landwirtschaftliche Fläche, auf der in diesem Fall die gleichen Gurken angebaut werden.

Vor allem passende Cornichons sind rar

Das Problem trifft die Unternehmen dabei unterschiedlich stark. "Wir produzieren nicht so viel für kleine Gläser, deswegen können wir auch mit größeren Gurken arbeiten", heißt es in Lübbenau. Spreewaldgurken werden anders als andere eingelegte Gurken auch häufig in kleinen Fässern vertrieben.

Bei Produzenten, die ihr Produkt in Gläser abfüllen, ist die Lage angespannter. "Es ist wichtig, dass die Gewürzgurken weder zu groß noch zu klein sind, denn sie müssen schließlich in das vorgesehene Glas passen und sollten möglichst gleich groß sein", schreibt etwa die Firma Hengstenberg auf ihrer Webseite.

Genau das ist in diesem Jahr besonders schwierig. Die Gurkensamen werden ab April ausgesät. Rund 50 Tage später können die Früchte geerntet werden. Diese Wachstumszeit fiel damit in diesem Jahr mit den besonders heißen Tagen im Juni zusammen und trieb das Wachstum der Pflanzen an. Das macht vor allem die Verarbeitung von Cornichons – der kleinen Schwester der Essiggurke – in diesem Jahr zur Herausforderung.

Zu große Gurken nicht verkommen lassen

Für die Gurkenart gelten besondere Vorschriften: Sie dürfen nicht größer als 12 Zentimeter sein. "Wenn es in einer Nacht über 20 Grad warm ist, muss man am nächsten Tag über die ganze Parzelle gehen, um eine Größe zu haben, die dem Pflichtenheft entspricht", sagt Landwirt Benoît Marti dem Schweizer Nachrichtenportal "Frapp". Denn bei den hohen Temperaturen könne sich das Volumen innerhalb von 24 Stunden verdreifachen.

Ein großer Verarbeiter für Cornichons in der Schweiz ist der Konzern Hugo Reitzel. Damit die zu groß geratenen Gürkchen nicht verkommen, hat er sich mit der App "Too Good to Go" zusammengetan, berichtet das Nachrichtenportal "20 Minuten". Über die Plattform können Kunden Lebensmittel, die nicht verkauft wurden oder nicht in den regulären Verkauf eines Produzenten und Restaurants passen, zu günstigeren Preisen erwerben. Gurkenkörbe gibt es am Firmensitz in Aigle VD für zwei Franken (etwa zwei Euro). Den Erlös spendet das Unternehmen an die Schweizer Tafel.

Verwendete Quellen
  • Eigene Recherche
  • Statement Spreewald Müller
  • hengstenberg.de: "Alles über Gewürzgurken"
  • 20min.ch: "Droht jetzt die Gürkli-Krise? – Cornichons werden zu gross"
  • frapp.ch: "Freiburger Cornichons haben noch immer ein Grössenproblem"
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