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Scholz bei LNG-Terminal-Eröffnung: "Das ist das neue Deutschland-Tempo"


Erstes LNG-Terminal eröffnet
Scholz: "Das ist jetzt das neue Deutschland-Tempo"

Von dpa
Aktualisiert am 17.12.2022Lesedauer: 2 Min.
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Bundeskanzler Olaf Scholz bei der Eröffnung des LNG-Terminals in Bremerhaven. (Quelle: dpa)
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In Wilhelmshaven eröffnet Kanzler Olaf Scholz persönlich das erste deutsche Flüssiggasterminal. Auch weitere Polit-Prominenz ist bei dem Festakt vertreten.

In Anwesenheit von Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) ist das erste deutsche Importterminal für Flüssigerdgas (LNG) in Wilhelmshaven eröffnet worden. An dem Festakt nahmen am Samstagvormittag auch Wirtschaftsminister Robert Habeck (Grüne), Finanzminister Christian Lindner (FDP) und Niedersachsens Ministerpräsident Stephan Weil (SPD) teil.

"Das ist jetzt das neue Deutschland-Tempo, mit dem wir Infrastruktur voranbringen und es soll Vorbild sein, nicht nur für diese Anlage, sondern noch für viele, viele andere", sagte Scholz am Samstag auf einem Schiff vor dem Terminal in Wilhelmshaven. "Insofern ist es ein guter Tag für unser Land, ein gutes Zeichen auch an die ganze Welt, dass die deutsche Volkswirtschaft in der Lage sein wird, weiter wirtschaftlich stark zu sein, zu produzieren und mit dieser Herausforderung umzugehen." Den Startschuss für die Errichtung der Terminals in Wilhelmshaven und Brunsbüttel hatte Scholz drei Tage nach Beginn des russischen Angriffskriegs gegen die Ukraine am 27. Februar in seiner inzwischen als historisch angesehenen "Zeitenwende"-Rede im Bundestag gegeben.

Scholz sagte, das Terminal in Wilhelmshaven sei ein "ganz, ganz wichtiger Beitrag für unsere Sicherheit". Die Bundesregierung habe nach dem Angriffskrieg gegen die Ukraine schnell entschieden, eine LNG-Terminal-Infrastruktur aufzubauen, um die Energieversorgung unabhängig von dem Pipelinegas aus Russland zu machen. "Als wir das gesagt haben, dass hier zum Beispiel in Wilhelmshaven ein solcher Terminal noch in diesem Jahr entstehen soll, haben viele gesagt: 'Das ist niemals möglich, das wird niemals gelingen.'" Und: "Das Gegenteil ist wahr", sagte Scholz. Er dankte Arbeitern, Ingenieuren, Unternehmen und Behörden.

Vier weitere Terminals geplant

Vier weitere Terminals sollen bis Ende nächsten Jahres in Brunsbüttel (Schleswig-Holstein), Stade (Niedersachsen) und Lubmin (Mecklenburg-Vorpommern) entstehen. Sie können nach Angaben des Wirtschaftsministeriums zusammen ein Drittel der für die Versorgung Deutschlands benötigten Erdgasmenge aufnehmen.

In einem Interview der "Süddeutschen Zeitung" (Samstag) sagte Scholz, dass er den Bau weiterer LNG-Terminals im nächsten Jahr vorantreiben werde und auf weitere Lieferverträge hoffe. "Die Bundesregierung ist mit den Gasimporteuren kontinuierlich im Gespräch und wirbt auch dafür, längerfristige Verträge abzuschließen", sagte er.

Keine Knappheit – diesen Winter

Gas aus Norwegen, den USA, aus der Golfregion und den Niederlanden werde die Versorgung Deutschlands nach Ansicht des Kanzlers auch im Winter 2023/24 sichern. "Davon können wir, so wie in diesem Jahr, ausgehen, wenn nichts Unvorhergesehenes passiert", sagt Scholz. Für den Winter 2022/23 hatte er bereits mehrfach versichert, dass es wohl keine Knappheit geben werde.

Betrieben wird die Anlage in Wilhelmshaven vom Gasimporteur Uniper. Für das Terminal wurden binnen weniger Monate eine neue, rund 26 Kilometer lange Anbindungspipeline und ein neuer Anleger gebaut. Das technische Herzstück der Anlage ist das Spezialschiff "Höegh Esperanza", das am Donnerstag bereits beladen mit LNG an dem Anleger festmachte. Es soll künftig das von Tankschiffen angelieferte verflüssigte Erdgas in den gasförmigen Zustand umwandeln und in das deutsche Gasnetz einspeisen. Das soll in der kommenden Woche erstmals geschehen.

Verwendete Quellen
  • Nachrichtenagentur dpa
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