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Imland-Kliniken sind insolvent: So werden die Patienten weiter versorgt


Patienten werden versorgt
Imland-Kliniken stellen Insolvenzantrag

Von dpa, fho

Aktualisiert am 09.12.2022Lesedauer: 2 Min.
Imland KlinikVergrößern des Bildes
Blick auf die Imland-Klinik in Rendsburg (Archiv): Auch ein Bürgerentscheid soll zu der prekären Situation beigetragen haben. (Quelle: Carsten Rehder/dpa/Archivbild/dpa)

Zwei Kliniken in Schleswig-Holstein sind insolvent. Patienten sollen trotzdem weiter behandelt werden.

Die Geschäftsführung der Imland-Kliniken in Rendsburg und Eckernförde hat Antrag auf ein Insolvenzverfahren in Eigenverantwortung gestellt. Die Patientenversorgung sei vollumfänglich gesichert, teilte das Unternehmen am Freitag mit.

In den beiden Kliniken arbeiten zusammen etwa 2400 Menschen. Die Krankenhäuser verfügen über insgesamt 800 Betten. Früheren Angaben der Krankenhausgesellschaft zufolge war bei den Imland-Kliniken für das kommende Jahr mit einer Unterdeckung von mehr als 40 Millionen Euro gerechnet worden. Bei den Kliniken handelt es sich um ein kommunales Unternehmen

Komplizierte Rechtslage nach einem Bürgerentscheid

Die Geschäftsführung nannte als Gründe Einnahmeeinbußen aufgrund der Corona-Pandemie, die enorm gestiegenen Energiekosten sowie unaufschiebbare Investitionen, unter anderem in Bausubstanz und -technik beider Häuser.

Zudem hatten die Menschen in der Region per Bürgerentscheid entschieden, dass der Status quo weitgehend bestehen bleiben soll, also auch die Geburtsstation in Eckernförde erhalten bleibt. Andere Szenarien sahen speziell für Eckernförde Einschnitte vor.

Landrat spricht von "unlösbarer Aufgabe"

"Für den Kreis Rendsburg Eckernförde ist das ein schmerzhafter Moment", sagte Landrat Rolf-Oliver Schwemer. Der Bürgerentscheid habe die Geschäftsführung vor eine "unlösbare Aufgabe gestellt und die Kliniken in eine Sackgasse geführt". Es stelle sich auch die Frage, ob der Kreis mit dem Betrieb eines Krankenhauses strukturell überfordert sei.

"Unsere Konkurrenten sind professionell aufgestellte Klinikkonzerne. Bei dem Versuch, mithalten zu wollen, haben wir uns aufgerieben und dabei immer mehr den Anschluss verloren." Für ihn sei aber klar, dass es weiterhin einen verlässlichen stationären Gesundheitsanbieter im Kreis geben müsse und auch werde.

Insbesondere der Zeitpunkt kurz vor Weihnachten sei für alle Beteiligten nicht leicht, sagte der kaufmännische Geschäftsführer Markus Funk. Er sprach von einem existenzgefährdenden Dilemma. Zugespitzt habe sich die Lage durch die Entscheidung einer Bank, von ihrem Pfandrecht Gebrauch zu machen. "In Zahlen ging es dabei um etwas mehr als fünf Millionen Euro."

Arbeitsagentur übernimmt Gehälter

Die ersten Monate in einem Schutzschirmverfahren laufen so, dass die Arbeitsagentur für die Gehälter der Mitarbeiter aufkommt. In dieser Zeit muss die Geschäftsführung mithilfe eines Insolvenzverwalters ein Sanierungskonzept erstellen.

"Selbst wenn der Kreis weiteres Geld bereitgestellt hätte, wäre Imland innerhalb weniger Wochen erneut von der Zahlungsunfähigkeit bedroht und stünde praktisch wieder vor den gleichen Problemen", so die Geschäftsführung zum Insolvenzantrag. Nun könnten erforderliche Maßnahmen angegangen werden. Ziel sei ein angemessenes Versorgungsangebot.

Verwendete Quellen
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