Antragsflut erwartet Längere Bearbeitungszeit bei Wohngeld
Die Anfragen sind zahlreich, die Belastung der Ämter steigt: Laut Bauministerin Geywitz kommt es bei der Bearbeitung von Wohngeldanträgen zu Verzögerungen.
Wer sich im Zuge der Wohngeld-Reform zum Jahreswechsel um einen Zuschuss bemüht, der muss nach Einschätzung von Bauministerin Klara Geywitz mehrere Wochen auf die Auszahlung warten. "Es ist anzunehmen, dass die Bearbeitungszeit stärker steigt", sagte die SPD-Politikerin der "Bild".
"Wenn man zum 1. Januar einen Antrag stellt, dann wird er im März beschieden." Das Wohngeld für Januar und Februar werde dann rückwirkend ausgezahlt. Geywitz sprach demnach von einem "zusätzlichem Volumen" an Anträgen, das auf die Wohngeldstellen zukomme.
190 Euro mehr Wohngeld
Das Wohngeld ist ein staatlicher Zuschuss zur Miete für Haushalte, die zwar keine Sozialleistungen beziehen, aber dennoch wenig Geld haben. Ab Januar sollen mehr Haushalte in Deutschland so entlastet werden. Das Wohngeld soll zudem um durchschnittlich 190 Euro im Monat aufgestockt werden, wie der Bundestag vergangene Woche beschloss. Von der Novelle könnten nach Regierungsangaben zwei Millionen Haushalte profitieren, 1,4 Millionen mehr als bisher. Der Bundesrat muss der Reform Ende November noch zustimmen.
Der Bundesverband der Verbraucherzentralen hatte bei der Umsetzung der Wohngeld-Reform vor einer Überlastung der Ämter zu Beginn des neuen Jahres gewarnt. "Da droht zum Jahresanfang ein Ämter-Chaos, sodass Menschen wochen- oder sogar monatelang auf die Bearbeitung und Auszahlung warten müssten", sagte Verbandschefin Ramona Pop zuletzt der "Welt".
- Nachrichtenagentur dpa