Biermarkt Radeberger schließt Produktion am Stammsitz
Die Folgen des Ukraine-Krieges erreichen nun auch den deutschen Bier-Marktführer. Die Radeberger-Gruppe trennt sich von der Produktion in Frankfurt.
Sparkurs bei Deutschlands größter Brauereigruppe Radeberger: Der Marktführer im deutschen Biermarkt schließt seinen Produktions- und Abfüllbetrieb am Stammsitz in Frankfurt am Main bis spätestens Oktober 2023. Wie die "Lebensmittelzeitung" berichtet, seien die Gründe gestiegene Kosten wegen des Ukraine-Krieges sowie Überkapazitäten im Markt.
"Allein in unserer Unternehmensgruppe belaufen sich diese Belastungen nach derzeitigem Stand bereits auf einen zusätzlichen dreistelligen Millionenbetrag, Tendenz weiter steigend", sagte Radeberger-Chef Guido Mockel laut einer Mitteilung. "Eine Summe, die sich nicht mehr allein durch Effizienzsteigerungen abfedern lässt."
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Preiserhöhungen beim Bier reichten nicht
Das Unternehmen hatte bereits im Mai versucht, den Kosten mit einer Preiserhöhung bei seinen Biermarken beizukommen. Anfang Dezember folgt der nächste Preisaufschlag.
Radeberger ist damit der einzige deutsche Großbrauer, der gestiegene Rohstoff- und Energiekosten gleich zweimal an den Handel weitergibt. Doch die Maßnahme reicht offensichtlich nicht. "Daher müssen wir, nach sorgfältigem Ausloten aller alternativen Ansätze, nun zusätzlich an unseren Fix- und Betriebskosten arbeiten", so Mockel weiter.
Für diese Marken braut Radeberger in Frankfurt
Für die 150 betroffenen Mitarbeiter der Tochter des Oetker-Konzerns soll nun eine "sozialverträgliche Lösung" gefunden werden. In der Binding-Brauerei in Frankfurt stellt Radeberger Bier für die Marken Binding, Clausthaler, Erbacher, Henninger und Schöfferhofer Weizen her.
Die Mengen, die dort bisher produziert wurden, sollen künftig andere Standorte zusätzlich liefern. Radeberger hat insgesamt 13 Standorte in Deutschland.
- lebensmittelzeitung.net: "Radeberger schließt Produktion in Frankfurt"