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Rentenlücke wächst: Jetzt handeln für ein gutes Leben in der Rente


Rente mit 67 und dann?
Vielen droht Eine-Million-Euro-Lücke im Alter

Von t-online, llb

20.02.2025 - 14:36 UhrLesedauer: 4 Min.
Zwei Mitarbeiter im Büro bei einer BesprechungVergrößern des Bildes
Besprechung im Büro: Wer frühzeitig beginnt, für das Alter vorzusorgen, muss monatlich weniger Geld zurücklegen, um die Rentenlücke zu schließen. (Quelle: Morsa Images)
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Die gesetzliche Rente allein reicht für viele Menschen nicht mehr aus. Warum sich die Rentenlücke in Zukunft weiter vergrößert und was das für Ihre Altersvorsorge bedeutet.

Jüngere Generationen stehen vor einer alarmierenden Herausforderung: Die gesetzliche Rente wird für viele im Alter nicht ausreichen, um den gewohnten Lebensstandard zu halten. Nach einer aktuellen Studie von "Finanztip" kann die Rentenlücke bis zu einer Million Euro betragen. Doch wie kommt es zu dieser dramatischen Entwicklung? Und was kann man tun, um seine finanzielle Zukunft besser abzusichern?

Die Rente schrumpft: Warum die Rentenlücke immer größer wird

Die gesetzliche Rentenversicherung basiert auf dem Umlageverfahren: Die Beitragszahler von heute finanzieren die Renten derjenigen, die sich bereits im Ruhestand befinden. Doch durch den demografischen Wandel gerät dieses System zunehmend unter Druck. Immer weniger Erwerbstätige müssen für eine wachsende Anzahl von Rentnern aufkommen.

Laut der "Finanztip"-Umfrage sind mehr als die Hälfte der Befragten (57 Prozent) besorgt oder sehr besorgt um ihre Altersvorsorge. Besonders betroffen sind dabei Menschen mit geringen Einkommen, Selbstständige ohne Pflichtversicherung und Frauen, die durch Teilzeit oder Elternzeiten weniger Rentenpunkte sammeln. Die Folge: Viele müssen mit einer Rente rechnen, die weit unter ihrem letzten Nettoeinkommen liegt.

Video | "Hunderttausende Euro" – Deutsche verraten ihre Spargeheimnisse
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Quelle: t-online

Der Gender-Save-Gap: Warum Frauen besonders betroffen sind

Besonders auffällig ist der Unterschied zwischen Frauen und Männern. Der Begriff "Gender-Save-Gap" beschreibt die finanzielle Schieflage zwischen den Geschlechtern in der Altersvorsorge. Laut Umfrage sparen 30 Prozent der Frauen keinen einzigen Cent für das Alter, während dies nur auf 19 Prozent der Männer zutrifft. Zudem können 25 Prozent der Frauen weniger als 100 Euro monatlich zur Seite legen – doppelt so viele wie bei den Männern.

Diese Diskrepanz entsteht durch mehrere Faktoren:

  • Frauen arbeiten häufiger in Teilzeit oder unterbrechen ihre Erwerbstätigkeit für die Familie.
  • Sie verdienen im Durchschnitt weniger als Männer und zahlen somit geringere Beiträge in die Rentenkasse ein.
  • Ihre Lebenserwartung ist höher, wodurch das angesparte Vermögen länger reichen muss.

Die 1-Million-Euro-Rentenlücke: So entsteht sie

Eine Frau, die heute 30 Jahre alt ist und 2.700 Euro netto im Monat verdient, wird laut "Finanztip" eine Versorgungslücke von bis zu einer Million Euro haben, wenn sie bis zu ihrem 100. Lebensjahr lebt. Selbst wenn sie nur eine durchschnittliche Rentenzeit von 20 Jahren hat, bleibt immer noch eine Lücke von mehr als 500.000 Euro.

"Finanztip"-Chefredakteur Saidi Sulilatu erklärt: "Viele Menschen unterschätzen, wie viel sie sparen müssen, um im Alter abgesichert zu sein. Wer 80 Prozent seines letzten Einkommens erhalten möchte, muss aktiv vorsorgen."

Die Berechnung berücksichtigt steigende Lebenshaltungskosten durch Inflation sowie die Diskrepanz zwischen Renteneinkommen und gewünschtem Lebensstandard. Wer sich allein auf die gesetzliche Rente verlässt, wird im Alter erhebliche finanzielle Abstriche machen müssen.

Wie Sie Ihre Rentenlücke schließen können

Wer frühzeitig handelt, kann seine Rentenlücke reduzieren. Der "Finanztip"-Studie zufolge sind das die beliebtesten Vorsorgeinstrumente:

  • Tages- und Festgeldkonten (30 Prozent der Befragten nutzen sie)
  • Lebens- und Rentenversicherungen sowie betriebliche Altersvorsorge (je 26 Prozent)
  • Aktien-ETFs als langfristige Anlage (nur 21 Prozent nutzen sie, aber sie bieten die höchste Renditechance)

"Bei der Altersvorsorge setzen viele auf Sicherheit, aber die hat ihren Preis", so Sulilatu. Die Garantien der Finanzprodukte führten dazu, dass das Geld nicht renditeträchtig in den Aktienmarkt investiert werden könne und die Renditen kaum deutlich über der Inflationsrate liegen. Der "Finanztip"-Experte rät dazu, 15 Prozent des Nettogehalts in einen weltweit gestreuten Aktien-ETF zu investieren. So kann die Inflation langfristig ausgeglichen werden.

Eine Beispielrechnung zeigt, wie viel Geld monatlich beispielsweise in einen Aktien-ETF investiert werden müsste, um die Rentenlücke zu schließen.

  • Eine 30-Jährige mit 2.700 Euro Nettogehalt müsste 430 Euro pro Monat investieren (16 Prozent des Gehalts).
  • Beginnt sie erst mit 35 Jahren, wären es 540 Euro monatlich (20 Prozent des Gehalts).
  • Mit 40 Jahren steigt die Sparrate auf 690 Euro (25 Prozent des Gehalts).

Wer bereits über ein Startkapital verfüge, könne die Sparrate deutlich senken. Pro 25.000 Euro Sparguthaben sinke die erforderliche Sparrate um drei bis fünf Prozentpunkte, rechnet Sulilatu vor.

Jetzt handeln, um später sorgenfrei zu leben

Doch die Realität in Deutschland ist eine andere: Etwa 27 Prozent sparen monatlich zwischen 100 und 250 Euro. Nur jeder Fünfte (20 Prozent) der Befragten 30- bis 39-Jährigen legt 400 Euro oder mehr im Monat für die Altersvorsorge zurück. Und jeder vierte Nichtruheständler (25 Prozent) spart für seine Altersvorsorge überhaupt nicht.

Experten empfehlen daher, so früh wie möglich mit der privaten Vorsorge zu beginnen. Wichtig ist eine breit gestreute Strategie, die Sicherheit und Rendite kombiniert: ETFs für langfristigen Vermögensaufbau, betriebliche Altersvorsorge und eventuell ergänzende Versicherungen. Verzicht auf Sparen ist keine Option – denn je später Sie starten, desto größer wird die finanzielle Herausforderung.

Verwendete Quellen
  • Pressemitteilung von Finanztip: "Lebenslange Rentenlücke kann auf eine Million Euro steigen – viele besorgt um finanzielle Zukunft"
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