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ETFs: Wie viel von 8 Prozent Rendite nach Steuern und Gebühren übrig bleibt


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Wie viel bleibt von 8 Prozent Rendite übrig?


Aktualisiert am 19.09.2024 - 11:01 UhrLesedauer: 3 Min.
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Für diesen Beitrag haben wir alle relevanten Fakten sorgfältig recherchiert. Eine Beeinflussung durch Dritte findet nicht statt.

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Paar sitzt am Tisch und managt seine FinanzenVergrößern des Bildes
Paar sitzt zu Hause und plant seine Finanzen: Bei der Berechnung der effektiven Zinserträge oder Renditen sind die anfallenden Kosten und Steuern zu berücksichtigen. (Quelle: Tijana Simic)

Jeden Tag beantwortet ein Experte aus der t-online-Ratgeberredaktion eine Leserfrage rund ums Geld. Heute: Acht Prozent Rendite klingt überzeugend, aber was bleibt am Ende übrig?

"Finden Sie nicht auch, dass acht Prozent Rendite für einen ETF-Sparvertrag überzeugend klingen?", könnte die letzte Frage Ihres Finanzberaters sein, bevor Sie Ihre Unterschrift unter den Vertrag zu setzen. Gut, dass Sie unsere Rubrik regelmäßig lesen und sich informieren. Auch Verbraucherschützer raten, das Kleingedruckte zu lesen und mindestens eine Nacht darüber zu schlafen, bevor man etwas unterschreibt.

Der Einwand ist berechtigt. Acht Prozent Rendite klingt gut. Was nach zwanzig Jahren effektiv übrigbleibt, haben wir einmal ausgerechnet.

Haben Sie auch eine Frage an unsere Experten?Unser Team steht Ihnen gerne für alle Fragen rund um das Thema Geld zur Seite.

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Ihre FrageIhre Daten

Das bringt ein ETF-Sparplan

Im konkreten Beispiel gehen wir von einem Sparplan aus, bei dem monatlich 100 Euro über zwanzig Jahre lang in einen MSCI-World-ETF eingezahlt werden.

Nach 20 Jahren und einer angenommenen durchschnittlichen Rendite von acht Prozent pro Jahr befinden sich 57.266 Euro in Ihrem Depot. Davon haben Sie 24.000 Euro eingezahlt (240 Monate x 100 Euro). 33.266 Euro sind der Ertrag.

So viele Gebühren fallen an

Passive Indexfonds wie ein MSCI-World-ETF verlangen zum Beispiel laufende Kosten in Höhe von 0,5 Prozent pro Jahr. Laufende Kosten werden auch als TER (Total Expense Ratio) bezeichnet, also die Gesamtkostenquote, die die jährlichen Kosten bei Investmentfonds angibt.

In der Beispielrechnung reduziert sich der Endbetrag auf 53.834 Euro. Ihre eingezahlten Beiträge bleiben bei 24.000 Euro. Der Ertrag verringert sich um die jährlichen Fondskosten von 33.266 Euro auf 29.834 Euro. Dadurch verringert sich die durchschnittliche (effektive) Rendite pro Jahr von acht auf 7,465 Prozent.

Zusätzliche Kosten für das Depot bei einer Bank oder einem Broker fallen in der Regel nicht an.

Diese Steuer wird fällig

Bei einem Fonds, der fortlaufend mehr als 50 Prozent in Kapitalbeteiligungen (zum Beispiel Aktien) anlegt, erhalten Sie als Privatanleger 30 Prozent der Erträge steuerfrei. Dieses Prinzip nennt sich Teilfreistellung. Bei einem MSCI-World-ETF wäre dies der Fall.

Wenn Sie Ihre Fondsanteile nach 20 Jahren auf einen Schlag verkaufen, müssen Sie an den Fiskus eine Kapitalertragsteuer bezahlen. Die Kapitalertragssteuer wird auf alle Wertpapiergeschäfte erhoben und beträgt pauschal 25 Prozent zuzüglich Solidaritätszuschlag (kurz: Soli) in Höhe von 5,5 Prozent. Beim Soli handelt es sich um eine Ergänzungsabgabe. Die 5,5 Prozent werden auf die Kapitalertragsteuer erhoben.

Kapitalertragsteuer und Soli werden nicht auf Ihre eingezahlten Beträge erhoben, sondern nur auf den Gewinn (Ertrag). Der Soli berechnet sich so: 5,5 Prozent x 25 Prozent ergeben 1,38 Prozent. Die Steuerbelastung liegt in der Summe bei 26,38 Prozent.

Im Rechenbeispiel müssten Sie 70 Prozent von 29.834 Euro mit 26,38 Prozent versteuern. 70 Prozent von 29.834 Euro entspricht 20.883 Euro, davon 26,38 Prozent ergibt rund 5.509 Euro. Allerdings erledigt das automatisch Ihre Bank. Sie müssen sich nicht selbst darum kümmern.

Sparerfreibetrag

Der Sparerfreibetrag beträgt derzeit 1.000 Euro pro Person (Stand 2024), für Verheiratete sind es 2.000 Euro, und kann auf verschiedene Banken und Depots verteilt werden. Bis zu diesem Betrag müssen Gewinne aus dem Verkauf von Wertpapieren wie Aktien, Anleihen, Fonds oder ETFs nicht versteuert werden.

Wenn Sie bei Ihrer Bank einen Freibetrag von 1.000 Euro eingerichtet haben, wird beim Verkauf aller ETF-Anteile die Abgeltungssteuer nicht von 20.883 Euro, sondern von 19.883 Euro berechnet. Das ergibt rund 5.245 Euro.

Fazit: Aus acht mach sechs

Wie viel bleibt bei einem ETF-Sparplan mit einer jährlichen Rendite im Schnitt von acht Prozent am Ende übrig? Die effektive Rendite reduziert sich durch laufende Kosten und Steuern in diesem Rechenbeispiel von acht um knapp zwei Prozent auf 6,57 Prozent pro Jahr.

Verwendete Quellen
  • Eigene Berechnungen
  • zinsen-berechnen.de
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