Konjunktur IfW Kiel rechnet 2026 mit stärkerem Wirtschaftswachstum

Die Wissenschaftler erwarten im kommenden Jahr eine spürbare Zunahme des Bruttoinlandsprodukts. Damit hebt das Institut seine Prognose deutlich an.
Das Institut für Weltwirtschaft (IfW) in Kiel rechnet im nächsten Jahr mit einem stärkeren Wachstum der deutschen Wirtschaft als zunächst angenommen. Das geht aus der am Donnerstag veröffentlichten Frühjahrsprognose hervor. Die Wissenschaftler erwarten 2026 preisbereinigt eine Zunahme des Bruttoinlandsprodukts (BIP) um 1,5 Prozent im Vergleich zum Vorjahr (Winterprognose: 0,9 Prozent). Das BIP misst den Wert der im Inland erwirtschafteten Leistung.
"Die geplanten Verteidigungsausgaben können Deutschland strukturell einen Schub geben, wenn sie richtig ausgegeben werden", sagte der Präsident des IfW Kiel, Moritz Schularick. Das Geld müsse dazu deutschen und europäischen Unternehmen zugutekommen.
Weiter rechnet das Institut im nächsten Jahr mit einer Inflation bei voraussichtlich zwei Prozent, einer abnehmenden Arbeitslosenquote auf 5,9 Prozent (Annahme 2025: 6,2 Prozent) und steigenden Staatsschulden auf 65,4 Prozent in Relation zum BIP (bislang: 63,3 Prozent). In der Prognose gehen die Wissenschaftler davon aus, dass der alte Bundestag das Sondervermögen von 500 Milliarden Euro und die Reform der Schuldenbremse beschließt.
Dieses Jahr rechnet das IfW Kiel unverändert mit einer Stagnation der deutschen Wirtschaft. Schon in der im Dezember vorgestellten Winterprognose gingen die Wissenschaftler von diesem Szenario aus.
- Nachrichtenagentur dpa