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Europäischen Zentralbank erhöht Leitzins


Achte Erhöhung in Folge
EZB erhöht Leitzins im Euroraum auf 4,0 Prozent

Von dpa
Aktualisiert am 15.06.2023Lesedauer: 2 Min.
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Im Kampf gegen die Inflation reagiert die Europäische Zentralbank einmal mehr. Der Leitzins wird erneut angehoben.

Die Euro-Währungshüter legen im Kampf gegen die anhaltend hohe Inflation mit der achten Zinserhöhung in Folge nach. Der Rat der Europäischen Zentralbank (EZB) beschloss am Donnerstag eine Anhebung der Leitzinsen im Euroraum um weitere 0,25 Prozentpunkte. Der Leitzins, zu dem sich Geschäftsbanken frisches Geld bei der EZB besorgen können, steigt damit auf 4,0 Prozent. Einen höheren Stand gab es zuletzt zu Beginn der weltweiten Finanzkrise Anfang Oktober 2008 mit damals 4,25 Prozent.

Parken Banken Geld bei der EZB, erhalten sie dafür künftig 3,50 Prozent Zinsen, wie die Notenbank in Frankfurt mitteilte. Seit Juli 2022 hat die EZB angesichts der hartnäckig hohen Teuerung die Zinsen in einer beispiellosen Serie angehoben. Nach mehreren Anhebungen um 0,50 Punkte drosselte die Notenbank zuletzt etwas das Tempo. Im Mai setzen die Währungshüter die Leitzinsen um 0,25 Prozentpunkte herauf.

Höhere Zinsen verteuern Kredite. Das kann die Nachfrage bremsen und hohen Teuerungsraten entgegenwirken. Zwar schwächte sich die Inflation im Mai ab. Im Währungsraum der 20 Staaten lagen die Verbraucherpreise einer ersten Schätzung des Statistikamtes Eurostat zufolge um 6,1 Prozent über dem Niveau des Vorjahresmonats. Im April war noch eine jährliche Teuerungsrate von 7,0 Prozent verzeichnet worden. Die Rate liegt aber weiterhin deutlich über dem mittelfristigen Inflationsziel der EZB von zwei Prozent, bei dem die Notenbank Preisstabilität gewahrt sieht.

"Der Preisdruck bleibt stark"

EZB-Präsidentin Christine Lagarde hatte zuletzt weitere Zinserhöhungen in Aussicht gestellt. "Der Preisdruck bleibt stark", sagte die Französin jüngst. "Unsere künftigen Entscheidungen werden sicherstellen, dass die Leitzinsen auf ein ausreichend restriktives Niveau gebracht werden."

EZB-Direktoriumsmitglied Isabel Schnabel mahnte in einem Interview: "Wir müssen überzeugende Beweise dafür sehen, dass die Inflation nachhaltig und zeitnah zu unserem Zwei-Prozent-Ziel zurückkehrt. An diesem Punkt sind wir noch nicht angelangt."

Dagegen legte die US-Notenbank Federal Reserve (Fed) nach zehn Zinserhöhungen in Folge vorerst eine Pause ein. Sie beließ ihren Leitzins am Mittwoch in der Spanne von 5,0 bis 5,25 Prozent.

Fed legte Zinspause ein

Höhere Teuerungsraten lassen die Kaufkraft der Menschen schwinden: Verbraucherinnen und Verbraucher können sich für ihr Geld weniger leisten. Das belastet das Wirtschaftswachstum, für das der private Konsum ein wichtige Stütze ist. Auf der anderen Seite verteuern steigende Zinsen Kredite für Unternehmen, weshalb die eine oder andere Investition ausfallen könnte. Auch das bremst die Konjunktur.

Vor der Entscheidung traten Anleger auf die Bremse. Der EuroStoxx 50 gab um 0,4 Prozent nach auf 4.357 Punkte. Die US-Notenbank Fed hatte am Mittwoch nach zehn Erhöhungen in Folge eine Zinspause eingelegt und die Spanne zwischen 5,0 und 5,25 Prozent belassen. Mehr dazu lesen Sie hier.

Verwendete Quellen
  • Nachrichtenagentur dpa
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