Nach zehn Erhöhungen US-Notenbank Fed legt Zinspause ein
Die US-Notenbank Fed legt eine Zinspause ein. Die Währungshüter wollen zunächst weitere Daten sichten.
Die US-Notenbank Fed hat den Leitzins nach zehn Erhöhungen in Folge erstmals wieder unverändert gelassen. Die Federal Reserve gab am Mittwoch eine Pause bei ihren seit März 2022 laufenden Zinsanhebungen im Kampf gegen die hohe Inflation bekannt und beließ die Zinsspanne zwischen 5,0 und 5,25 Prozent.
Seit März 2022 hat die Fed ihren Leitzins im Kampf gegen die hohen Verbraucherpreise um insgesamt fünf Prozentpunkte angehoben. Der Zyklus gilt als eine der schnellsten und schärfsten Straffungsperioden in der Geschichte der Fed. Die Währungshüter wollen nun zunächst weitere Daten sichten und dann entscheiden, ob sie nachlegen oder nicht. Die Entscheidung war von den meisten Analysten erwartet worden.
Rückenwind dafür, den Leitzins nun nicht anzuheben, dürften der Fed die neuen Inflationsdaten gegeben haben. Der US-Regierung zufolge hat sich der Anstieg der Verbraucherpreise in den USA im Mai merklich abgeschwächt. Sie stiegen im Vergleich zum Vorjahresmonat um 4,0 Prozent. Diese Rate ist die niedrigste seit März 2021.
US-Börsen kippen ins Minus
Allerdings rechnet die Notenbank offenbar damit, ihre Leitzinsen in diesem Jahr weiter anzuheben. Die Zinsprojektion für 2023 wurde nach der geldpolitischen Sitzung am Mittwoch von 5,1 auf 5,6 Prozent angehoben. Das bedeutet, dass die Fed-Mitglieder im Mittel zwei weitere Zinsanhebungen in diesem Jahr erwarten.
Die US-Börsen kippten daraufhin ins Minus. Der Dow-Jones-Index verliert ein Prozent auf 33.878 Punkte, Nasdaq und S&P notieren je rund 0,5 Prozent tiefer. Der Dollar-Index, der den Wert zu wichtigen Währungen misst, grenzt seine Verluste auf 0,1 Prozent ein und steht bei 103,23 Punkten. Anleger trennen sich zudem von US-Staatspapieren.
Die Fed erwartet weiterhin in diesem Jahr ein etwas höheres Wirtschaftswachstum als noch vor drei Monaten. Das Bruttoinlandsprodukt (BIP) der weltgrößten Volkswirtschaft soll demnach um ein Prozent wachsen. Das wären 0,6 Prozentpunkte mehr als noch im März prognostiziert. Für das kommende Jahr sagt die Fed ein Wachstum von 1,1 Prozent voraus.
- Nachrichtenagenturen dpa, Reuters und AFP