Nach 100 Jahren Versandhändler Klingel meldet Insolvenz in Eigenverwaltung an
Der nächste Modehändler ist pleite: Jetzt trifft es das Versandhaus Klingel. Doch das Geschäft geht zunächst weiter.
Im 100. Jahr nach seiner Gründung hat der vor allem für Mode bekannte Versandhändler Klingel ein Insolvenzverfahren in Eigenverwaltung angemeldet. "Der Geschäftsbetrieb läuft weiter, und die Kundinnen und Kunden können ihre Bestellungen aufgeben und erhalten wie gewohnt ihre Ware", sagte Marcus Katholing von der Restrukturierungsgesellschaft Pluta in einer Mitteilung der Klingel-Gruppe mit Sitz in Pforzheim. Auch die Abwicklung etwa von Retouren sei sichergestellt. Mehrere Medien berichteten darüber.
Gründe für das Sanierungsverfahren seien unter anderem die deutliche Konsumzurückhaltung seit dem Beginn des Kriegs in der Ukraine, erheblich gestiegene Kosten etwa für Katalogproduktion und -versand sowie eine notwendige Umstellung der IT-Systeme im zweiten Halbjahr 2022, hieß es in der Mitteilung. Wiederum sollen demnach gerade die Digitalisierung beispielsweise im Vertrieb und beim Marketing sowie der Fokus auf den Online-Handel bei der Sanierung helfen.
Neben der K - Mail Order GmbH & Co. KG, die Hauptgesellschaft der Gruppe, befinden sich den Angaben vom Mittwochnachmittag zufolge auch die Hamburger Tochtergesellschaften Impressionen Versand GmbH und die Schneider GmbH & Co. KG in einem Eigenverwaltungsverfahren. In den drei Unternehmen arbeiten demnach rund 1.800 Menschen. Die weiteren Gesellschaften der Firmengruppe, die insgesamt mehr als 250 Mitarbeitende beschäftigen, seien nicht betroffen.
- Nachrichtenagentur dpa