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Verbraucherschutz: Vodafone an Spitzenposition für Beschwerden


Untergeschobene Verträge
Verbraucherschützer erhalten viele Beschwerden zu Vodafone

Von t-online, str

Aktualisiert am 13.05.2021Lesedauer: 3 Min.
Vodafone-Logo: Der Telefon- und Internetanbieter hat immer wieder mit Störungen zu kämpfen.Vergrößern des Bildes
Vodafone-Logo: Der Telefon- und Internetanbieter hat immer wieder mit Störungen zu kämpfen. (Quelle: C. Hardt/Future Image/imago-images-bilder)
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Die Verbraucherschutzverbände erhalten jedes Jahr Tausende Beschwerden zu untergeschobenen und überteuerten Handy- oder Internetverträgen.

Schlechter Service, versteckte Kosten und Probleme beim Vertragswechsel: Wer Stress mit seinem Internetanbieter hat, kann sich von den Verbraucherschutzverbänden beraten lassen. Auffällig viele Beschwerden kommen dabei von Vodafone-Kunden, berichtet heise.de und beruft sich auf Angaben des Bundesverbands der Verbraucherzentralen (vzbv).

Von mehr als 30.000 Beschwerden aus dem Telekommunikationsbereich – etwa zu Internetanschlüssen oder Handytarifen – standen mehr als 11.000 im Zusammenhang mit Vodafone. Das ist mehr als ein Drittel, ein überdurchschnittlich hoher Wert. Die Zahlen beziehen sich auf das Jahr 2020.

Vodafone belegt einen zweifelhaften Spitzenplatz

Zu Vodafone gehören auch die Marken Unitymedia und Kabel Deutschland. Der Konzern ist damit der zweitgrößte Anbieter für Breitband-Internet und Festnetzanschlüsse. Im Mobilfunk steht Vodafone an dritter Stelle nach Telefónica und Telekom.

Bei der Anzahl der Verbraucherbeschwerden belegt Vodafone aber in beiden Bereichen eine fragwürdige Spitzenposition, so der Verband: Bei Festnetz und Internet entfallen zwei Drittel der Beschwerden auf den Konzern, beim Mobilfunk sind es fast ein Drittel. Die restlichen Eingaben beziehen sich auf die vier größten Konkurrenten in dem jeweiligen Sektor.

"Vodafone führt im Telekommunikationsbereich die Beschwerderangfolge mit einem Abstand an, der in keinem Verhältnis zur Marktgröße steht", macht die Verbraucherschutzexpertin Carola Elbrecht in einem Statement für heise.de deutlich.

Aufdringliche Werbung und untergeschobene Verträge

Am häufigsten ärgern sich die Kunden über die Vertriebsmethoden von Vodafone: Sie berichten von aufdringlicher Werbung bis an die Haustür, unerwünschten Werbeanrufen und unterschobenen Verträgen. Im Februar hatte die Bundesnetzagentur bereits eine Strafe gegen eine Vodafone-Tochter verhängt.

Gerade bei Verträgen mit Vodafone oder einem Tochterunternehmen des Konzerns scheint es häufig zu passieren, dass sich Kunden mit unerwartet hohen Rechnungen auseinandersetzen mussten. Zwar können sich Verbraucher gegen untergeschobene Verträge wehren – rechtlich haben diese oft keinen Bestand. Doch nur wenige nehmen einen langwierigen Rechtsstreit in Kauf. Über ein erfolgreiches Beispiel haben wir vergangenes Jahr berichtet.

So reagiert Vodafone auf die Vorwürfe

Vodafone hält die vzbv-Zahlen zu den Verbraucherbeschwerden für wenig aussagekräftig. Ein Sprecher verweist gegenüber heise.de darauf, dass Vodafone mehr als 45 Millionen Kunden bediene. Die Zahl der Reklamationen liege im Vergleich dazu im Promillebereich. Vodafone nehme dennoch jede Beschwerde ernst und sei um Aufklärung bemüht.

Indirekt räumte der Sprecher aber auch ein, dass es ein Problem mit unaufrichtigen Vertriebspartnern gibt, die es auf Provisionen abgesehen haben oder Verträge abschließen, um "teure Smartphones für sich zur Seite zu schaffen". Dadurch werden nicht nur die Kunden geschädigt, sondern auch das Unternehmen.

Vodafone sieht sich selbst als Opfer

Vodafone sieht sich also selbst als Opfer. Doch was unternimmt der Konzern gegen das Problem? Gegenüber heise.de nennt das Unternehmen Maßnahmen wie stichprobenartige Zufriedenheitsanrufe bei den Neukunden sowie Plausibilitätsprüfungen von Verträgen. Falls es Zweifel gebe, ob der Kunde den Vertragsabschluss wirklich gewollt hat, werde eine Stellungnahme des Vertriebspartners verlangt.

Bei Verstößen gegen die Unternehmensrichtlinien droht Vodafone den Verkäufern mit Sanktionen bis hin zur Beendigung der Zusammenarbeit. Im Extremfall, etwa wenn es um handfesten Betrug geht, können auch Strafverfahren eingeleitet werden. Das Unternehmen macht keine Angaben, ob und wie viele solcher Fälle es in den vergangenen Jahren gab.

Hinweis: Das Portal t-online.de ist ein unabhängiges Nachrichtenportal und wird von der Ströer Digital Publishing GmbH betrieben.

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