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TikTok-Trend – Bauern warnen vor dem "Kühe erschrecken"-Trend


Kühe erschrecken
Landwirte warnen vor TikTok-Challenge

Von dpa, t-online, avr

Aktualisiert am 02.07.2020Lesedauer: 3 Min.
Eine Kuh: Bei einer neuen Challenge auf TikTok sollen Nutzer Kühe erschrecken.Vergrößern des Bildes
Eine Kuh: Bei einer neuen Challenge auf TikTok sollen Nutzer Kühe erschrecken. (Quelle: Sven Hoppe/Archivbild/dpa)
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Challenges sind ein beliebter Zeitvertreiber für Nutzer sozialer Medien. Nun warnen Landwirte vor einem neuen Trend auf TikTok: Kühe erschrecken. Es ist nicht das erste Mal, dass Experten vor solchen Herausforderungen abraten.

Der Deutsche Bauernverband warnt vor einer Beteiligung an der sogenannten "Kulikitaka-Challenge". Dabei veröffentlichen Nutzer vor allem auf dem sozialen Netzwerk TikTok mit Musik unterlegte Videos, in denen sie breitbeinig und mit den Händen wedelnd Tieren wie Rindern, Pferden oder auch Haustieren entgegenrennen, bis diese flüchten.

"Diese Aktionen sind kein Spaß, sondern lebensgefährlich und tierschutzwidrig", sagt der stellvertretende Generalsekretär des Deutschen Bauernverbandes, Udo Hemmerling. Gerade Kühe mit Kälbern würden sich in solchen Fällen aggressiv verteidigen: "Wenn eine rund 700 Kilogramm schwere Kuh oder ein noch schwererer Bulle so erschreckt und gereizt wird, hat ein Mensch keine Chance."

Immer wieder gefährliche Challenges im Umlauf

Es ist nicht das erste Mal, dass in den sozialen Netzwerken Nutzer aufgefordert werden, gefährliche Challenges auszuführen. So wurde Anfang 2018 bekannt, dass Jugendliche in den USA sich bei der "Tide Pod Challenge" mit Waschmitteln vergifteten. Die Teilnehmer steckten sich Tide Pods – mit Waschmitteln gefüllte Gel-Kissen – in den Mund, bis sie platzten.

Im August 2018 warnte die Polizei vor der "Kiki-Challenge". Hier sollten Beifahrer oder sogar der Fahrer aus einem Auto steigen und bei langsamer Fahrt neben der offenen Fahrzeugtür zur Musik des Sängers Drake tanzen.

Und erst im Februar 2020 warnten Ärzte vor der "Skull-Breaker Challenge": Dabei stellen sich drei Leute in eine Reihe und springen hoch. Demjenigen in der Mitte werden die Füße weggetreten, so dass dieser rücklings auf den Boden fällt.

Challenges für einen guten Zweck

Daneben gab es auch Challenges, die an sich nicht gefährlich waren. Beim "Harlem Shake" von Anfang Februar 2013 sollten Nutzer beispielsweise zu einem bestimmten Song des Musikproduzenten Harry Rodrigues tanzen. Bei der "Mannequin-Challenge" sollten Teilnehmer in einer bestimmten Pose stillstehen. Mehr zu solchen Herausforderungen lesen Sie hier.

Bekannt ist auch die "Ice Bucket Challenge" vom Sommer 2014. Hier sollten Teilnehmer sich einen Eiswasserkübel überschütten. Hintergrund der Herausforderung war, die Nervenkrankheit Amyotrophe Lateralsklerose (ALS) ins Bewusstsein der Gesellschaft zu rücken.

Spenden durch "Ice Bucket Challenge"

Tatsächlich bezeichnete Thomas Meyer, Leiter der ALS-Ambulanz an der Berliner Charité, die Herausforderung als "spektakuläres und erfolgreiches Ereignis". Durch die Challenge "entstand eine unmittelbare finanzielle Unterstützung für Institute, Arbeitsgruppen und Kliniken, die sich für die Erforschung der ALS und die Versorgung von ALS-Patienten engagieren", so Meyer 2016.

So kamen für die ALS-Ambulanz damals etwa 1,6 Millionen Euro an Spenden zusammen. Mit 92 Millionen Euro sammelte die amerikanische ALS Association weltweit am meisten an Spenden ein. Mehr zum Erfolg der "Ice Bucket Challenge" lesen Sie hier.

Mitbegründer der "Ice Bucket Challenge" starb mit 34

Einer der Mitbegründer der "Ice Bucket Challenge" war der US-Amerikaner und Ex-Baseballspieler Pete Frates, der selbst an ALS erkrankt war. Er starb Ende 2019 "nach einer heldenhaften Schlacht" gegen die ALS-Krankheit, teilte seine Familie über die Internetseite des Boston College damals mit. Er wurde 34 Jahre alt.

Amyotrophe Lateralsklerose (ALS) führt zu zerstörten Nerven und fortschreitender Muskellähmung. Die Betroffenen können sich im Verlauf der Erkrankung nicht mehr bewegen. Sie haben Schwierigkeiten beim Schlucken, Sprechen und Atmen, bleiben in der Regel aber geistig fit. Die Krankheit tritt häufig um das 50. Lebensjahr auf, etwa die Hälfte der Patienten stirbt innerhalb der ersten drei Jahre.

Verwendete Quellen
  • Nachrichtenagentur dpa
  • Eigene Recherche
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