Betrugs-Ticker für September Vorsicht vor Netflix-Phishing
Immer wieder versuchen Betrüger, Internetnutzer mit erfundenen Nachrichten in die Falle zu locken. Dabei ändern sie häufig ihre Strategie. Wir klären über aktuelle Fälle auf.
Phishing-Nachrichten verbreiten Schadsoftware oder fragen Nutzerdaten ab. Nicht immer sind sie einfach zu erkennen. Vor allem in Deutschland ist das Spam-Problem groß, zeigt eine Analyse. Auf der Suche nach Opfern ändern die Täter häufig ihre Strategie. Hier warnen wir vor aktuellen Betrugsfällen im September.
26. September: Vorsicht vor Netflix-Phishing
Die Seite "Onlinewarnungen.de" berichtet von Phishing-Versuchen, die sich an Netflix-Nutzer richten. In den falschen E-Mails behaupten Kriminelle, dass Nutzer ihr Passwort zurücksetzen sollen. In anderen Nachrichten steht, dass das Netflix-Konto ausgesetzt sein soll. Die falschen Mails lassen sich unter anderem an den Tipp- oder Grammatikfehlern im Text erkennen.
- Trojaner ist zurück: "Emotet" antwortet selbstständig auf E-Mails
- Quiz: Erkennen Sie diese Phishing-Versuche?
- Neue "Emotet"-Angriffe: E-Mails des sächsischen AfD-Sprechers gehackt
23. September 2019: neue Porno-Erpressungen
Auf ihrer Website warnt die Verbraucherzentrale vor aktuellen Erpressungsversuchen: Kriminelle behaupten in E-Mails, Zugriff auf den Rechner zu haben. Angeblich sollen sie die Kamera des Computers aktiviert und Nutzer beim Besuch von Pornoseiten gefilmt haben. Die Opfer sollen nun 2.000 Euro in Bitcoin zahlen – ansonsten wollen die Kriminellen die Aufnahme an Kontakte des Nutzers schicken.
Dabei handelt es sich um sogenannte Porno-Erpressung. Zahlen Sie auf keinen Fall den geforderten Betrag. Solche Nachrichten erhalten auch Nutzer, die keine Webcam besitzen. Mehr zu dieser Methode lesen Sie hier. Teilweise schocken die Erpresser auch mit echten Passwörtern. Mehr dazu lesen Sie hier.
Amazon- und Banken-Kunden im Visier
Die Verbraucherzentrale meldet auch vermehrt Phishing-Versuche, die sich an Amazon-Kunden richten. Auch Kunden der Sparkassen oder Volksbanken Raiffeisenbanken sind betroffen.
In den Amazon-Nachrichten werden Nutzer aufgefordert, ihre Daten zu aktualisieren. Angeblich soll es einen unbefugten Zugriff auf den Account gegeben haben. In anderen Fällen sollen Nutzer wegen der neuen EU-Zahlungsrichtlinie PSD2 ihre Daten abgleichen und entsprechende Formulare ausfüllen.
In allen Fällen handelt es sich um Betrug. Klicken Sie nicht auf die Links in der E-Mail und füllen Sie auch nicht die Formulare aus. Ansonsten geben Sie Ihre Daten an Betrüger. Wie die falschen Nachrichten aussehen, sehen Sie in unserer Fotoshow.
Woran erkenne ich eine Phishing-E-Mail?
Es gibt verschiedene Möglichkeiten, eine Phishing-E-Mail zu erkennen, beispielsweise anhand fehlerhafter Rechtschreibung. Eine Liste mit Tipps finden Sie in diesem Artikel.
Falls Sie auf eine Phishing-E-Mail hereingefallen sind, sollten Sie zudem sofort die Anmeldedaten des betroffenen Accounts ändern. Falls Sie keinen Zugriff mehr auf Ihr Konto haben, kontaktieren Sie das entsprechende Unternehmen beziehungsweise die Bank, und bitten Sie telefonisch um eine Sperrung Ihres Accounts.
Die Polizei rät, im Falle eines Betrugs Anzeige zu erstatten. Das können Sie bei Ihrer örtlichen Polizei oder bei der Internetwache der Polizei. Die Onlinewachen finden Sie hier.
- Phishing-Radar der Verbraucherzentrale
- Eigene Recherche