Wegen lauter Musik Alexa-Lautsprecher verursachen Polizeieinsatz
In Hamburg drangen Polizei und Feuerwehr in die Wohnung eines 39-Jährigen. Der Grund: zu laute Musik. Doch es zeigte sich, dass der Mann damit nicht zu tun hatte.
Laute Musik aus einer Vielzahl von Lautsprechern mit Alexa-Sprachsteuerung hat in Hamburg zu einem Polizeieinsatz geführt. Nachbarn hatten am Samstag im Stadtteil Othmarschen die Polizei alarmiert, nachdem die Nacht über Musik gelaufen war, wie ein Polizeisprecher am Mittwoch sagte.
Die Beamten bemerkten, dass in der Wohnung im ersten Stock Licht brannte, und dass das Auto des 39 Jahre alten Wohnungsbesitzers auf der Straße stand. Da sie einen Notfall nicht ausschließen konnten, seien Beamte mit einer Leiter angerückt und hätten in die Wohnung geschaut. Sie hätten niemand sehen können, aber Schlüssel und Jacke seien zu erkennen gewesen, sagte der Polizeisprecher.
Daraufhin hätten sie die Feuerwehr gerufen, die "die gut gesicherte Tür" aufschneiden musste. Kaum seien die Beamten in der Wohnung gewesen, sei der 39-jährige gekommen. Zuvor hatte die "Hamburger Morgenpost" darüber berichtet.
Neun Lautsprecher mit Alexa in der Wohnung
Laut "Mopo" hatte der 39-Jährige insgesamt neun mit der Alexa-Sprachsteuerung ausgestattete Lautsprecher, aus denen stundenlang Hip-Hop-Musik dröhnte. Warum sie sich nachts eingeschaltet und Musik mit maximaler Lautstärke gespielt hätten, sei ihm unklar, sagte der Mann. Eigentlich sei er von der Technik angetan gewesen. "Nun werde ich in Zukunft die Dinger aber abschaffen", zitierte ihn die Zeitung. Ein Sprecher von Amazon sagte der Deutschen Presse-Agentur, das Unternehmen sei über den Vorfall unterrichtet worden und untersuche ihn.
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Ende 2017 hatte es in Pinneberg einen ähnlichen Einsatz gegeben. Auch dort hatte eine Anwohnerin sich über laute Musik in einer leeren Wohnung beschwert und die Polizei gerufen. Auch hier hatte ein Alexa-Lautsprecher in Abwesenheit des Besitzers Musik gespielt. Später hieß es, dass er das Gerät offensichtlich aus Versehen von seinem Handy aus eingeschaltet hatte.
- Nachrichtenagentur dpa