SPD-Gesundheitsexperte Lauterbach zeigt Verständnis für Kimmich
Dass Bayern-Star Joshua Kimmich nicht geimpft ist war das bestimmende Thema am Samstagabend. Am Sonntagmorgen diskutierten die Gäste im Doppelpass über den Münchner. Auch Karl Lauterbach war zugeschaltet und äußerte sich.
SPD-Gesundheitsexperte Karl Lauterbach hat sich kritisch über den Impfstatus von Bayern-Profi Joshua Kimmich geäußert. "Es ist nicht gut, dass er nicht geimpft ist. Wenn er sagt, er wartet ab, dann ist das schwierig", sagte Lauterbach am Sonntagmorgen bei Sport1. Er schätze den 26-Jährigen als "ganz tollen Spieler" sehr. Dieser sei "einer derjenigen, die sich gegen Corona engagieren, er spendet für ärmere Länder", sagte Lauterbach.
Lauterbach: "Keinen großen Druck aufbauen"
Kimmich hatte im März 2020 gemeinsam mit seinem Bayern-Kollegen Leon Goretzka die Aktion "We Kick Corona" (#wekickcorona) ins Leben gerufen, mit der sie Spenden für soziale Einrichtungen sammeln.
"Am besten wäre es, wenn die Impfung noch käme und dass man jetzt keinen großen Druck aufbaut", sagte Lauterbach. "Es ist Joshua Kimmichs eigene Entscheidung. Wir dürfen keinen Druck aufbauen, aber es wäre sehr wertvoll – davon geht eine enorme Symbolwirkung aus."
Kimmich hatte nach dem 4:0 in der Bundesliga am Samstag gegen 1899 Hoffenheim im TV-Sender Sky eingeräumt, bislang nicht gegen Covid-19 geimpft zu sein. Er habe "persönlich noch ein paar Bedenken, gerade, was fehlende Langzeitstudien angeht", sagte Kimmich. Er sage nicht kategorisch, dass er sich "überhaupt nicht impfen lasse". Es sei "auch sehr gut möglich, dass ich mich in Zukunft impfen lasse", betonte Kimmich.
Update um 15.05 Uhr:
Später meldete sich Lauterbach noch auf Twitter und reagierte auf einen Tweet des Moderators Micky Beisenherz. Dieser hatte sich positiv über dessen Auftritt im Doppelpass geäußert.
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Lauterbach warb darin dafür, nicht den Stab über Kimmich zu brechen: "Man darf jemandem wie Kimmich, der keineswegs Querdenker ist, sondern nur unbegründete Sorgen zur Langzeitwirkung der Impfung hat, nicht billig verurteilen. Ich würde ihm sogar selbst Daten erläutern, weshalb diese Sorgen wissenschaftlich unhaltbar sind."
- Mit Material der Nachrichtenagentur dpa
- Sport1-Doppelpass
- Tweet von Karl Lauterbach