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Biathlon-WM 2017: Erik Lesser im Einzel auf Rang vier


US-Boy überrascht mit Gold
Lesser bleibt nur der undankbare vierte Rang

Von t-online, sid
Aktualisiert am 16.02.2017Lesedauer: 3 Min.
Deutsches Duo: Erik Lesser (vorne) und sein Teamkamerad Simon Schempp im Einzel-Rennen bei der Biathlon-WM.Vergrößern des Bildes
Deutsches Duo: Erik Lesser (vorne) und sein Teamkamerad Simon Schempp im Einzel-Rennen bei der Biathlon-WM. (Quelle: imago/Gepa Pictures)
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Erik Lesser warf sich völlig ausgepumpt in den Schnee und brauchte lange, bis er wieder bei Kräften war: Doch auch seine aufopferungsvolle Energieleistung im schweren Einzel wurde bei der Biathlon-WM in Hochfilzen nicht mit der erhofften Medaille belohnt. Für den ehemaligen Doppelweltmeister reichte es nach einem Schießfehler über 20 Kilometer zum undankbaren Platz vier. Zu Bronze fehlten dem 28-Jährigen nur 10,8 Sekunden.

"Ich habe in der letzten Runde noch mal alles gegeben. Es war nicht ganz einfach, aber ich bin trotzdem super zufrieden", sagte Lesser, der sich nicht über das verpasste Edelmetall ärgerte: "Mein Ziel war es, nach der Verfolgung wieder ein gutes Rennen abzuliefern und wieder ein gutes Gefühl zu bekommen. Das habe ich erledigt." In der Verfolgung war Lesser mit vier Fehlern nur auf dem 28. Platz gelandet.

Beim Sensationsieg des fehlerfreien Lowell Bailey, der das erste US-Gold im Biathlon überhaupt gewann, hatte Lesser 32,0 Sekunden Rückstand. Silber sicherte sich Ondrej Moravec (Tschechien/0) vor Martin Fourcade (Frankreich/2).

Bis zum Zieleinlauf des US-Amerikaners hatte Lesser noch auf dem Bronzerang gelegen und gehofft, der sonst so coole DSV-Athlet war extrem nervös. Dass ihm Bailey noch die Medaille wegschnappte, konnte er verschmerzen. "Ich gönne es ihm total, er ist ein super Kerl", sagte Lesser über den Athletensprecher: "Wenn man viermal null schießt, hat man eine Medaille verdient."

Es bleibt bei Fischer

Zweitbester Deutscher wurde Simon Schempp (2) auf dem 13. Rang. Für die DSV-Biathleten war es erst das zweite von sieben WM-Rennen in Hochfilzen, bei dem es keine Medaille gab.

Letzter deutscher Weltmeister im Einzel bleibt damit Sven Fischer, der 1999 in Oslo den Titel gewann. In keiner anderen Disziplin müssen die DSV-Skijäger bereits so lange auf eine Goldmedaille warten.

Lesser hatte 2014 bei den Olympischen Spielen in Sotschi in der Königsdisziplin überraschend Silber gewonnen. Im Pillerseetal traf er seine ersten Schüsse, ehe er im zweiten Schießen einmal patzte und anschließend wieder alle Scheiben traf.

Zu viele Fehler für Schempp

Bei frühlingshaften Temperaturen von knapp zehn Grad und strahlendem Sonnenschein hatte sich Lesser die Hosenbeine seines Rennanzuges abgeschnitten, um nicht noch mehr ins Schwitzen zu kommen. Viele Kollegen taten es ihm gleich. Einen Tag zuvor war Laura Dahlmeier nach ihrem Einzelsieg kurz zusammengebrochen, die ungewöhnlich warmen Temperaturen trugen einen großen Teil dazu bei.

Schempp lief in voller Rennmontur, konnte Lesser aber nicht folgen und musste sich nach zwei Schießfehlern mit Platz 13 begnügen und verpasste so erneut die erhoffte Einzelmedaille. Zwar war die WM für den 28-Jährigen aus Uhingen zuvor zwar zufriedenstellend verlaufen, nach dem Gold mit der Mixedstaffel blieb er als Neunter des Sprints und Zehnter in der Verfolgung hinter den Erwartungen.

Der Schwabe leistete sich zu viele Schießfehler - genau wie gleich zum Auftakt des Einzels. Zwei Patzer im ersten Liegendanschlag raubten ihm früh alle Hoffnungen auf einen Podestplatz. Immerhin: Danach zog er sein Rennen ohne Fehler durch und hatte im Ziel nach einer guten Laufleistung 1:40,5 Minuten Rückstand.

Patzer am Schießstand

Benedikt Doll schaffte es fünf Tage nach seinem Sensations-Gold im Sprint auf den 19. Platz. Den ersten WM-Titel seiner Karriere hatte der 26-Jährige ohne Patzer am Schießstand geschafft, am Donnerstag handelte sich der Schwarzwälder drei Strafminuten ein. Drei Patzer leistete sich Arnd Peiffer (4) bereits im ersten Schießen. Der 29-Jährige aus dem Harz, der zu Beginn schon Mixedstaffelgold gewonnen hatte, belegte am Ende Rang 34.

Für Laura Dahlmeier bietet sich mit der Frauenstaffel (Freitag, ab 14.30 im Live-Ticker bei t-online.de) nach dreimal Gold und einmal Silber bereits die fünfte Chance auf eine Medaille. Gemeinsam mit Vanessa Hinz, Maren Hammerschmidt und Franziska Hildebrand will die Schlussläuferin den WM-Triumph von vor zwei Jahren in Kontiolahti wiederholen.

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