Biathlon Wird Sachenbacher-Stehle die neue Magdalena Neuner?
Was wird aus dem deutschen Biathlon in der Saison eins nach Magdalena Neuner? Im Nachwuchs gibt es Probleme, ein neuer Superstar ist nicht in Sicht. Andrea Henkel ist zwar noch immer für den einen oder anderen Sieg gut. Aber welche Deutsche könnte wie einst Neuner den Biathlon-Sport bei den Frauen dominieren? Geht das überhaupt? Eine, auf denen die Hoffnungen vieler Fans ruhen, ist Evi Sachenbacher-Stehle nach ihrem Umstieg vom Skilanglauf auf Biathlon. Folgt "Evi" auf "Magda"?
"Um Gottes Willen. Nein. Das wäre ja völlig vermessen. Die Lena war eine Ausnahme-Athletin, und so eine wird es so schnell nicht mehr geben", sagte Sachenbacher-Stehle der "Frankfurter Allgemeinen Sonntagszeitung".
Schießstand: Trefferquote lässt hoffen
Dabei ist Frauen-Cheftrainer Ricco Groß mit den Fortschritten der Umsteigerin mehr als zufrieden. "Evi hat eine sehr schnelle Auffassungsgabe, sie hat sehr schnell kapiert, wie die einzelnen Elemente beim Schießen zusammenpassen", sagte der viermalige Olympiasieger. Im Training habe sie bereits eine Trefferquote am Schießstand von durchschnittlich 80 Prozent.
Druck macht sich die Olympiasiegerin im Langlauf allerdings nicht. Einzig ihren ursprünglichen Plan, ihre Karriere nach den Olympischen Winterspielen 2014 zu beenden, überdenkt sie nun nach ihrem Disziplinwechsel. "Wenn es beim Biathlon funktioniert, kann es durchaus sein, dass ich noch nicht nach Sotschi aufhöre, sondern sogar weitermache", sagte sie der "Welt am Sonntag".
Keine Angst vor dem Versagen
Ihren Wechsel zum Biathlon hat die 31-Jährige, die sich mit ihren Teamkolleginnen zurzeit im finnischen Muonio auf die Saison vorbereitet, auf jeden Fall noch nicht bereut. "Ich habe keine Angst vor dem Versagen. Ich habe im Langlauf viel erreicht und muss jetzt im Biathlon nicht Ähnliches schaffen", sagte Sachenbacher-Stehle. "Es wäre kein Weltuntergang für mich, wenn ich als Biathletin scheitere." Für den deutschen Biathlon-Sport jedoch wäre es ein herber Rückschlag.