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Nationalmannschaft: "Da fühle ich mit" – Koch spricht über Hummels' EM-Aus


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Nationalspieler über Ex-Trainer
"Wir alle werden ihn sehr vermissen"

  • Noah Platschko
InterviewVon Noah Platschko

05.06.2024Lesedauer: 4 Min.
imago images 1045935269Vergrößern des Bildes
Manuel Neuer (li.) und Robin Koch nach dem Länderspiel gegen die Ukraine. (Quelle: IMAGO/Jerry Andre/imago)

Robin Koch gilt beim DFB als Wackelkandidat, seine Teilnahme an der EM scheint in Gefahr zu sein. Im Interview mit t-online zeigt er sich aber optimistisch.

Es mag den ein oder anderen überraschen, aber Robin Koch war bereits bei einer Europameisterschaft dabei. 2021 nominierte der damalige Bundestrainer Joachim Löw den früheren Freiburger in seinen EM-Kader. Der Grund, weswegen nicht sehr viele Menschen diesen Fakt präsent haben, ist simpel: Koch spielte beim paneuropäischen Corona-Turnier nicht eine Minute.

Tatsächlich datiert der letzte Länderspieleinsatz des Frankfurter Abwehrchefs vom 2. Juni 2021 – bis zum vergangenen Montag. Gegen die Ukraine wurde Koch in der 60. Minute eingewechselt und machte seine Sache ordentlich (t-online-Note 3).

Doch reicht seine gute Leistung im vorletzten EM-Test, um Julian Nagelsmann zu überzeugen? Einen Spieler wird der Bundestrainer am 7. Juni noch streichen, ehe der finale Kader steht. Im t-online-Interview zeigt sich der 27-Jährige optimistisch, dass er es nicht sein wird.

t-online: Herr Koch, am Montag standen Sie erstmals seit dem 2. Juni 2021 wieder bei einem Länderspiel für Deutschland auf dem Feld. Wie wars?

Robin Koch: Es war ein super schönes Gefühl, nach so langer Zeit wieder für Deutschland zu spielen. Für einen Verteidiger ist es nicht immer so einfach, wenn man spät im Spiel eingewechselt wird. Aber ich glaube, ich hatte die eine oder andere gute Aktion dabei, entsprechend zufrieden bin ich auch mit meiner Leistung.

Julian Nagelsmann hat vor Wochen bei der vorläufigen Kadernominierung mitgeteilt, dass die Wackelkandidaten im Kader Bescheid wüssten. Sind Sie ein Wackelkandidat?

Ich bin mir schon meiner Rolle bewusst. Es gibt aber ein paar Spieler, die zittern müssen und sich nicht sicher sein können, fix bei der EM dabei zu sein. Umso mehr hoffe ich, dass ich mit meiner Leistung den Bundestrainer überzeugen konnte, mich auf alle Fälle mit in den Kader zu nehmen.

Waren Sie überrascht, dass Sie nach turbulenten Wochen zum Saisonende im Verein überhaupt im Kader standen?

Ich war ja für den März-Lehrgang nominiert gewesen. Um ehrlich zu sein, war es aber schon eine kleine Überraschung. Die Nachricht hat Freude pur in mir ausgelöst. Ich befand mich in den Wochen vor der Nominierung in einer Situation, in der ich mir nicht 100 Prozent sicher sein konnte, Teil des vorläufigen Kaders zu sein. Die Erleichterung war dann entsprechend groß. Aber jetzt gilt es, den letzten Schritt zu gehen.

Für einige war es eine Überraschung, dass Sie und nicht Mats Hummels nominiert wurden. Haben Sie selbst noch mal mit ihm Kontakt gesucht?

Nein, wir haben uns seit der Entscheidung nicht mehr gesehen, hatten keinen direkten Kontakt. Natürlich ist es für ihn extrem bitter und da fühle ich mit.

Wie hat der Bundestrainer Ihnen gegenüber ihre Nominierung begründet?

Tatsächlich hat er sie mir gegenüber gar nicht groß begründet (lacht). Das musste er aber auch nicht, ich glaube, das muss er eher bei Absagen machen. Er hat mir einfach eine WhatsApp geschrieben, in der stand, dass ich dabei bin. Die hat mir gereicht.

Am 7. Juni nach dem Länderspiel gegen Griechenland fällt nun die endgültige Entscheidung. Was sagt Ihnen ihr Gefühl?

Ich habe mich voll reingehängt und alles dafür getan, um es dem Bundestrainer so schwer wie möglich zu machen. Darum hoffe ich sehr, dass ich dabei bin.

Haben Sie Alternativpläne, sollte es nichts mit der EM werden?

Im Gegensatz zu Alex Nübel musste ich bislang keinen Urlaub absagen (lacht). Es gibt bei mir keine Alternativpläne. Und ich mag jetzt ehrlicherweise auch keine Gedanken daran verschwenden, wie ich den Sommer verbringe, sollte die EM ohne mich vonstattengehen. Der Fokus liegt bei der Nationalmannschaft und das hoffentlich bis Mitte Juli.

Spiele

Seit Sommer 2023 spielen Sie bei Eintracht Frankfurt, beendeten mit der SGE die Spielzeit auf einem guten sechsten Tabellenplatz. Gleichzeitig war Frankfurt aber auch der schlechteste Bundesliga-Sechste aller Zeiten. Wie bewerten Sie die abgelaufene Spielzeit?

Unser Anspruch war und ist es, international zu spielen. Das ist ein Ziel, das wir erreicht haben. Trotzdem wissen wir, dass die von uns erreichte Punktzahl eigentlich zu gering ist, um europäisch vertreten zu sein. So ehrlich müssen wir schon mit uns sein und ich glaube, dass alle im Verein das auch selbstkritisch einordnen können. Kommende Spielzeit wollen wir dann beweisen, dass noch mehr in uns steckt.

Wie zufrieden sind Sie persönlich mit ihrer ersten Saison mit dem Eintracht-Adler auf der Brust?

Ich wollte nach drei Jahren in England zurück nach Deutschland und bei einem Bundesligisten eine Führungsrolle übernehmen. Das habe ich gemeistert. Ich habe mir diese Rolle zwar schon bei Leeds aufgetragen, aber Eintracht Frankfurt war dann noch mal ein anderes Kaliber. Dass ich jetzt hier im Kreis der Nationalmannschaft bin, zeigt mir, dass der Schritt zurück in die Bundesliga der absolut richtige war.

Vor ihrem Wechsel zu Leeds United spielten Sie beim SC Freiburg unter Christian Streich, der nun seine Amtszeit als Trainer beim Sportclub beendet hat. Werden Sie etwas wehmütig, wenn Sie an die gemeinsame Zeit zurückdenken?

Ich habe unter Christian Streich mein Profidebüt in der Bundesliga absolviert. Er hat mir vertraut und mir die große Chance gegeben, meinen Traum Profi zu werden, zu verwirklichen. Als wir Mitte Februar mit der Eintracht in Freiburg gespielt haben, haben wir uns kurz nach Abpfiff mal wieder gesehen und ausgetauscht. Es war ein wildes 3:3, entsprechend aufgebracht war er auch noch. Aber das zeigt, wie sehr er für diesen Job gebrannt hat. Den Freiburgern steht jetzt natürlich eine Riesenveränderung bevor. Nicht nur ich, wir alle, die den Fußball verfolgen, werden ihn sehr vermissen.

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Seine Karriere hat er allerdings noch nicht beendet. Können Sie sich vorstellen, dass er eines Tages den Bundestrainer-Job übernehmen könnte?

Das fragen Sie am besten ihn. Ich glaube, dass er nach solch einer intensiven langen Zeit bei einem Verein jetzt erst mal seine verdiente Pause genießen soll. Dass ich ihn als Coach ungemein schätze, ist bekannt. Er ist ein sehr guter Trainer, also warum nicht?

Verwendete Quellen
  • Persönliches Gespräch mit Robin Koch
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