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FC Bayern | Wegen Olympia droht jetzt schon Zoff mit Wunsch-Transfer Olise


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Brisante Entscheidung
Warum Bayerns Neuzugang wochenlang fehlen wird


Aktualisiert am 08.07.2024Lesedauer: 4 Min.
Michael Olise: Der Flügelstürmer gilt als eines der größten Talente der Premier League.Vergrößern des Bildes
Michael Olise: Der Flügelstürmer gilt als eines der größten Talente der Premier League. (Quelle: IMAGO/Natalie Mincher/SPP)
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Dem FC Bayern drohte schon vor der offiziellen Verkündung des Transfers von Michael Olise Ärger wegen des Neuzugangs. Und ihm jetzt ein Start mit Handicap.

Bei strömendem Regen und nur 14 Grad landete Michael Olise am Sonntagvormittag in München. Nachdem der Franzose den Medizincheck im Krankenhaus Barmherzige Brüder erfolgreich hinter sich gebracht hatte, ging es schließlich erstmals für ihn an die Vereinsanlage des FC Bayern, wo er einen bis Sommer 2029 gültigen Fünfjahresvertrag unterschrieb. Kurz danach machten die Münchner den Deal mit Olise dann auch offiziell.

Um den Flügelspieler vom englischen Premier-League-Klub Crystal Palace zu verpflichten, nutzt der Rekordmeister eine Ausstiegsklausel, die dem Vernehmen nach bei knapp 51 Millionen Euro liegen soll. Sportvorstand Max Eberl schwärmte nach dem gemeinsamen Begrüßungsfoto von Olise als einem "Unterschiedsspieler". Und Sportdirektor Christoph Freund kündigte an: "Für Spieler wie Michael Olise kommen die Fans ins Stadion."

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Der wird in München übrigens auf einen alten Bekannten treffen: Jamal Musiala, der Olise noch aus seiner Zeit in der Akademie des FC Chelsea (2011 bis 2019) kennt. Dort trainierte auch Olise von 2011 bis 2016. "Wir haben in der Jugend beim FC Chelsea zusammengespielt, das war eine gute Zeit", sagte Musiala der Münchner Abendzeitung über seinen neuen, alten Teamkollegen: "Wir haben über die Jahre nicht viel geredet, aber was ich sagen kann: Er hat sehr viel Qualität. Das hat man bei Crystal Palace gesehen, er hat viele Tore geschossen."

Zehn Tore und sechs Vorlagen gelangen Olise in seinen 19 Pflichtspielen in der vergangenen Saison in England. Der Linksfuß spielt bevorzugt auf dem rechten Flügel und zieht gerne in die Mitte. Zumindest damit erinnert er bereits an Klublegende Arjen Robben, in dessen große Fußstapfen er nun bei Bayern im besten Fall auch treten soll. Klingt alles sehr vielversprechend.

Olise droht ein Start mit Handicap

Einen kleinen Haken gibt es allerdings. Denn dem Neuzugang droht ein Start mit einem großen Handicap bei seinem neuen Klub. Am Montagnachmittag wurde er nämlich für den offiziellen Kader der französischen Olympiamannschaft nominiert. Dieses Thema hatte beim FC Bayern bereits im Vorfeld des Transfers Konfliktpotenzial. Es drohte direkt Ärger – und zwar mit dem französischen Fußballverband und möglicherweise auch Olise selbst. Denn sein Wechsel zu Bayern hätte durchaus dazu führen können, dass Olises Olympiatraum platzt.

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Der Offensivspieler hat sich zuletzt bereits mit der von Thierry Henry betreuten französischen Olympiaauswahl auf die Spiele in der Landeshauptstadt vorbereitet. Wie "L'Équipe" berichtet, wird er bereits am Dienstag wieder im französischen Lager zurückerwartet. Das Heimturnier in Paris und die Aussicht auf eine olympische Goldmedaille sind zweifellos für alle französischen Fußballer eine große Motivation und wohl eine einmalige Chance in ihrer Karriere – Olise macht da keine Ausnahme.

Während der französische Verband mit der Nominierung nun bereits erste Tatsachen schuf, äußerten sich die Bayern bislang noch nicht offiziell zu der Thematik. Es ist aber äußerst fraglich, ob die Münchner nach der finalen Kaderbekanntgabe jetzt doch noch ihr Veto einlegen werden.

Allerdings fällt das olympische Fußballturnier, das am 24. Juli beginnt und mit dem Finale am 9. August endet, mitten in die Sommervorbereitung der Münchner. Bleibt es dabei, dass Olise in Paris spielen wird, würde er diese damit komplett verpassen und in jedem Fall beim Trainingsauftakt und der Asienreise (31. Juli bis 5. August) des Rekordmeisters fehlen. Für Olise wäre die Ankunft bei seinem neuen Klub damit zwangsläufig gleich mit ersten Hindernissen und Nachteilen verbunden. Das erste Pflichtspiel der neuen Saison steht schließlich bereits am 16. August mit dem DFB-Pokalauftakt beim SSV Ulm auf dem Programm, der Bundesligastart folgt eine Woche später.

All das würde die Integration des Neuzugangs zweifellos erschweren. Olise soll eigentlich den etablierten Kräften wie Serge Gnabry, Kingsley Coman und Leroy Sané Druck machen. Die hätten in dem Konkurrenzkampf dann aber schon wieder einen Vorsprung, den er erst aufholen müsste. Sein Start in München unter dem neuen Chefcoach Vincent Kompany wäre damit also direkt mit einem Makel behaftet. Mit all diesen Überlegungen mussten sich auch die Verantwortlichen des Klubs intensiv auseinandersetzen.

Bei Tel verweigerte Bayern die Olympia-Freigabe

Brisant: Bei Mathys Tel hatten sich die Bayern zuvor bereits gegen dessen Olympia-Teilnahme entschieden und erteilten ihm keine Freigabe. Auch der 19 Jahre alte Angreifer hätte für die französische Mannschaft spielen können und war von Henry für seinen ursprünglichen 25-Mann-Kader nominiert worden. Tel soll mit dieser Entscheidung seines Klubs zwar keine Probleme haben. Dennoch wird er mit Sicherheit genau verfolgen, wie sie nun bei seinem künftigen Teamkollegen ausfallen wird.

Auch Kompany steckt dabei in einer Zwickmühle. Einerseits hätte er seinen Neuzugang mit Sicherheit gerne von Anfang an bei sich und seiner Mannschaft und würde dort direkt mit ihm arbeiten. Andererseits würde er Olise damit aber auch einen Karrieretraum zerstören.

Auch Kompanys Olympiatraum platzte einst

Wie sich das anfühlt, das erlebte Kompany übrigens in seiner Profizeit einst selbst. Bei den Olympischen Spielen in Peking 2008 wurde auch er damals für die belgische Auswahl nominiert. Nachdem der oberste Sportgerichtshof CAS damals die Abstellungspflicht der Vereine dafür aufgehoben hatte, beorderte ihn sein damaliger Klub Hamburger SV aber nach der Vorrunde und einem Startelfeinsatz gegen Brasilien (0:1) zurück.

Weil Kompany nicht zurückreisen wollte und erst mit einem Tag Verspätung ankam, musste er auch noch eine Geldstrafe von 100.000 Euro an seinen Klub zahlen. Belgien erreichte anschließend das Halbfinale und kämpfte dort ohne ihn vergeblich um eine Medaille (0:3 gegen Brasilien).

"Ich hatte das Gefühl, dass der HSV seine Macht gegenüber einem Spieler missbrauchte", sagte Kompany damals "Sport Bild". Man darf also sehr gespannt sein, wie seine endgültige Entscheidung nun im Fall von Olise ausfallen wird. Kopf oder Herz? Schon jetzt ist aber klar: Es wird in jedem Fall eine sein, die Brisanz birgt.

Verwendete Quellen
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