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Jacobs-Kaffee: Verbraucherzentrale rügt neue Tricks für weniger Inhalt


Weniger drin, schlechter und teurer
Das ist die Mogelpackung des Monats

Von t-online, dom

29.04.2025 - 16:04 UhrLesedauer: 2 Min.
Ein gut bestücktes Regal im Supermarkt: Welche Mogelei sich bei diesen Produkten verbirgt, haben jetzt Verbraucherschützer ermittelt.Vergrößern des Bildes
Jacobs-Kaffee im Supermarkt: Welche Mogelei sich hinter diesen Produkten verbirgt, haben jetzt Verbraucherschützer ermittelt. (Quelle: Verbraucherzentrale Hamburg)
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Jacobs übervorteilt die Kaffeekäufer. Die Verbraucherzentrale Hamburg rügt den Hersteller, der seine Tricks jedoch zu rechtfertigen versucht.

Kaffeesticks, Cappuccino-Pulver und Instantkaffee von Jacobs sind aktuell in der Kritik. Auffällig viele Beschwerden über versteckte Preiserhöhungen betreffen Produkte des Konzerns Jacobs Douwe Egberts (JDE), teilt die Verbraucherzentrale Hamburg (vzhh) mit. Im Mittelpunkt: geschrumpfte Packungsgrößen, gestiegene Preise und eine Rezeptur, die den Geschmack offenbar nur mit Tricks aufrechterhält. Die vzhh-Experten küren die Kaffeesticks 3in1 classic von Jacobs daher zur Mogelpackung des Monats.

56 Prozent teurer – bei weniger Inhalt

Auf den ersten Blick scheint bei den Jacobs 3in1 Classic Sticks alles beim Alten: modernes Design, gleiche Stückzahl. Doch die Rückseite der Verpackung verrät laut vzhh die Täuschung. Denn die Füllmenge pro Stick wurde von 18 auf 12 Gramm reduziert. Gleichzeitig sei der Preis bei vielen Händlern von 2,69 auf 2,79 Euro gestiegen. Das bedeutet laut der Verbraucherschützer eine Preissteigerung von 56 Prozent, bezogen auf das Gewicht der Packung.

Auch bei anderen Varianten der Kaffeesticks ist dieselbe Vorgehensweise festzustellen: weniger Inhalt, dafür höhere Kosten. Jacobs spricht offiziell von einer "Produktoptimierung". Aus Verbrauchersicht handelt es sich jedoch klar um Shrinkflation (weniger Inhalt zum gleichen Preis), kombiniert mit Skimpflation (verschlechterte Qualität).

Weniger Kaffee – dafür mehr Aromen

Der Hersteller begründet die Änderungen mit seinem sogenannten "Health & Indulgence Programme". Ziel sei es, Zucker und Kalorien zu reduzieren, ohne den Geschmack zu beeinträchtigen. Tatsächlich enthält das Pulver pro Stick heute weniger Kaffee als zuvor: nur noch 1,2 Gramm löslichen Bohnenkaffee pro Getränk statt zuvor 1,44 Gramm – ein Minus von 17 Prozent, so die Wächter.

Um das Aroma dennoch aufrechtzuerhalten, setzt Jacobs verstärkt künstliche Aromen ein. Auf der Verpackung findet sich dazu jedoch kein klarer Hinweis. Die Verbraucherschützer kritisieren deshalb, dass das Produkt eigentlich als "aromatisiertes Getränkepulver" gekennzeichnet werden müsste.

Der versprochene niedrigere Zuckeranteil sei ebenfalls fragwürdig: Zwar enthalte eine Portion weniger Zucker, dies liegt jedoch ausschließlich an der reduzierten Pulvermenge. Pro 100 Gramm Pulver ist der Zuckergehalt den Angaben nach sogar leicht gestiegen – von 54 auf 56 Prozent.

Hersteller verweist auf Nachhaltigkeit

Jacobs Douwe Egberts verteidigt die Änderungen mit Hinweisen auf eine verbesserte Umweltbilanz: "Dank unseres neuen Milch-Creamers und einer besseren Ergiebigkeit können wir Produkte mit besserem Nährwertprofil und geringerer Umweltbelastung anbieten", heißt es laut vzhh in einer Stellungnahme vom 31. März 2025.

Aus Sicht der Verbraucherschützer ist "diese Darstellung reines Greenwashing. Die Verpackungen der Kaffeesticks bleiben nahezu unverändert groß, obwohl sich der Inhalt um ein Drittel reduziert hat. Auch die Plastikanteile pro Stick bleiben nahezu gleich."

Auch Cappuccino-Produkte betroffen

Die Tricksereien betreffen übrigens nicht nur Kaffeesticks. Auch beim Cappuccino-Pulver von Jacobs wurde die Füllmenge verringert. Beim Produkt "Jacobs Typ Cappuccino Choco Milka" schrumpfte die Packungsgröße von 500 auf 400 Gramm – bei gleichem Preis. Zusätzlich änderte der Hersteller die Dosierempfehlung: Statt wie früher 12,5 Gramm pro Tasse sollen nun 16 Gramm pro Becher verwendet werden.

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