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DFB-Pokal: Darum gewinnt der BVB in München


Pokal-Knaller gegen Dortmund
Das sind die Probleme der Bayern

Von sid, PAS

24.04.2017Lesedauer: 3 Min.
Carlo Ancelotti ist seit Sommer Trainer beim FC Bayern. Er wurde bereits in Italien, England und Spanien Pokalsieger.Vergrößern des Bildes
Carlo Ancelotti ist seit Sommer Trainer beim FC Bayern. Er wurde bereits in Italien, England und Spanien Pokalsieger. (Quelle: imago-images-bilder)

Am Mittwoch steigt der Halbfinal-Kracher zwischen den Bayern und Borussia Dortmund. Doch von Pokal-Stimmung ist beim Rekordsieger wenig zu spüren. Anders als beim BVB.

Miese Laune nach dem spektakulären Champions-League-Aus beim FC Bayern trifft auf "Jetzt-erst-Recht-Stimmung" nach dem Bomben-Anschlag bei Borussia Dortmund. Erst vor knapp drei Wochen gewannen die Bayern gegen den BVB mit 4:1. Doch das scheint nach den Ereignissen der letzten Wochen Ewigkeiten her. t-online.de erklärt, warum der Traum vom Double für den FC Bayern platzt.

Zwischen Ancelotti und Ribéry brodelt es

Die "Sport Bild" berichtet von einem Streit zwischen dem Bayern-Trainer und dem Franzosen. Ribéry (zur Pause ausgewechselt) soll nach dem 2:2 gegen Mainz wütend das Stadion verlassen haben. Offenbar gab es schon beim 2:4 im Champions-League-Viertelfinal-Rückspiel bei Real Madrid einen Vorfall: Ancelotti kritisierte Ribéry nach einem Ballverlust, der antwortete: "Dann wechsle mich doch aus." Heute Abend wird Ribéry wohl trotzdem in der Startelf stehen.

Die Luft ist raus bei den Bayern

Die Meisterschaft ist so gut wie sicher. Acht Punkte Vorsprung bei noch vier verbleibenden Spielen — das reicht und ist ein Problem. Der Mannschaft fehlt der Druck und das Feuer. Der einzige Antrieb war die Champions League und die Gier nach diesem Titel. Das hat die Konzentration auch in der Liga hoch gehalten. Der Traum ist schmerzhaft geplatzt, die Motivation weg. Auch, wenn Ancelotti betont: "Der Pokal ist sehr wichtig, wir wollen nach Berlin."

Im Gegenzug präsentiert sich der BVB kämpferisch. Trainer Thomas Tuchel: "Wir haben aus der Niederlage in der Liga (1:4, Anm. der Redaktion) unsere Lehren gezogen und können ein Spielverderber sein. Bayern hat auf jeden Fall mehr zu verlieren. Wir können ihnen diese Saison ein Stück weit vermiesen."

Nach dem Aus in der Königsklasse zeigte der BVB beim 3:2-Sieg in Gladbach eine Trotzreaktion, kam nach einem Rückstand zurück und drehte die Partie. Die Moral der Mannschaft ist intakt. Tuchel: "Dieser Sieg war für die Tabelle und den Kopf wichtig." Das Team kämpft in der Liga noch um Platz drei, den letzten Champions-League-Platz. Das hält den Druck hoch. Dazu kommt, dass die Dortmunder die letzten drei Pokal-Finals verloren haben. Der Pott soll endlich in den Pott!

Bayern gehen auf dem Zahnfleisch

Den Rekordmeister plagen Verletzungssorgen. Gegen Real gingen Boateng und Hummels über die Schmerzgrenze. Beide sind nicht bei 100 Prozent. Auch Martínez war zuletzt angeschlagen, Alaba musste gegen Mainz schon nach 17 Minuten raus. Neuer-Ersatz Ulreich sind die zwei Jahre auf der Bank deutlich anzumerken. Kimmich fehlt Spielpraxis, Douglas Costa ist in einem Formtief.

Beim BVB hat sich am Wochenende der wiedererstarkte Sahin am Knöchel verletzt. Bei Abwehrchef Sokratis hofft man auf eine Wunderheilung. Tuchel: "Er versucht heute den Einstieg ins Mannschaftstraining. Wenn es gut läuft heute, werden wir morgen noch mal einen Test machen"

Trotzdem wirken die Dortmunder vor allem mental fitter. Auch die Rückkehr von Marco Reus scheint das Team zu beflügeln. Der Nationalspieler traf in allen drei Spielen nach seiner Rückkehr und präsentiert sich selbstbewusst. Reus: "Wir haben vor zwei Jahren schon mal ein Pokal-Halbfinale bei den Bayern gewonnen. Die Chancen stehen 50:50."

Die 2. Reihe zündet nicht

Können die Bayern mit der Top-Elf spielen, ist alles möglich, doch wehe nicht. Lewandowski ist unersetzlich, Robben und Ribéry ohne echte Konkurrenz, Müller in der aktuellen Verfassung keine Alternative zu Thiago (und schon gar nicht zu Lewandowski). Dazu fehlen Renato Sanches, Kimmich und Bernat die Spielpraxis und das Selbstvertrauen. Rafinha ist auf der Lahm-Position grundsolide, mehr aber auch nicht.

Dortmund lebt Pokal-Leidenschaft vor. Thomas Tuchel war die Vorfreude und Anspannung auf das Spiel in der Abschluss-PK förmlich anzumerken. Tuchel: "Das Spiel hat für mich einen Riesen-Stellenwert. Es hat eine große Auswirkung auf die Saison und wie wir sie im Nachhinein bewerten werden. Das ist ein großer Traum von uns allen, nach Berlin zu kommen. Aber München ist die größte Hürde, die es gibt."

So könnten die Teams spielen

FC Bayern: Ulreich — Lahm, Boateng, Hummels, Bernat — Xabi Alonso, Vidal — Robben, Thiago, Ribéry — Lewandowski.
Borussia Dortmund: Bürki — Piszczek, Sokratis, Bender — Durm, Castro, Weigl, Guerreiro — Dembélé, Reus — Aubameyang.

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